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Die Zukunft des Hungerbergs

Zum Artikel „Die Stimmung war gereizt“ vom 2. September

Mit Erstaunen habe ich im Artikel von Herrn Sieber ein Zitat von mir aus einer Dettinger Gemeinderatssitzung vom Juli 1989 gelesen. Damals war der Hungerberg in einem Gutachten als möglicher Standort für eine Müllverbrennungsanlage genannt worden. Das war und ist genau das, was keiner möchte, weder vor 32 Jahren noch in Zukunft, ein rauchender, hoher Schlot auf dem Hungerberg.

Warum wird das gerade jetzt veröffentlicht und warum ausschließlich eine Bemerkung von mir, obwohl sich damals fast alle Gemeinderäte umfassend und ablehnend zu dem Projekt geäußert haben - das entsprechende Gemeinderatsprotokoll habe ich mir aushändigen lassen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Lieber Herr Sieber, eine Müllverbrennung und ein Vorhaltestandort für eine Zukunftstechnologie sind zwei Paar Stiefel und die jeweiligen Sachverhalte und Situationen sind nicht mal im Ansatz miteinander vergleichbar. Wurde das Zitat aus 1989 vielleicht veröffentlicht, weil mein Sohn als amtierender Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister in Dettingen bekennender Befürworter des Vorhaltestandorts Hungerberg ist? So wie ich übrigens auch! Wir brauchen dieses Industriegebiet unbedingt! Baden-Württemberg braucht den Standort, damit Hightech nicht ins Ausland abwandert, die ­Region braucht den Standort, um unseren Kindern Arbeitsplätze anbieten zu können, die schon bis 2025 im vierstelligen Bereich allein im Neckar­tal wegfallen werden.

Und nicht zuletzt die Gemeinde braucht das Gebiet, um zusätzliche Einnahmen zu generieren, die helfen, Steuern und Gebühren zum Beispiel für Kita und so weiter nur moderat ansteigen zu lassen. Für mich sind das eindeutig Gründe, beim Bürgerentscheid am 26. September das Kreuz bei Nein zu setzen und damit für den Vorhalte­standort zu stimmen.

Gottlob Hummel, Dettingen (ehemaliger Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister)