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Die Zweiten gucken in die Röhre

Fußball Der WFV-Vorstand hat den Antrag von 34 Vereinen abgeschmettert, die als Tabellenzweite aufsteigen wollten.

Stuttgart. Es bleibt dabei: In der von Corona gebeutelten Fußballsaison 19/20 sollen nur die Tabellenersten nach der Quotientenregelung aufsteigen, die Zweitplatzierten erhalten keine Aufstiegschance. Der Vorstand des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) hat einen entsprechenden Antrag von 34 Vereinen, darunter aus dem Bezirk Neckar-Fils auch die TSV Oberensingen, der SC Uhingen und Türk SV Ebersbach, negativ beschieden.

„Der Antrag beinhaltet keine neuen Argumente gegenüber der bisherigen Entscheidungsgrundlage“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands. Damit bleibt es bei der Beschlussvorlage, die der WFV beim außerordentlichen Verbandstag den 278 Delegierten aus dem Beirat und den 16 Bezirken am kommenden Samstag zur Abstimmung vorlegen wird.

Herbeigeführt wird die Beschlussfassung auf elektronischem Wege. Am heutigen Mittwoch wird das Online-Portal geöffnet, auf dem die Delegierten - darunter 16 aus dem Bezirk Neckar-Fils - bis Samstag abstimmen können, ob die Saison per 30. Juni abgebrochen wird oder am 1. September fortgesetzt werden soll. Im Abbruchszenario enthalten ist auch, dass die Tabellenersten entsprechend der Quotientenregelung aufsteigen und es keine Absteiger gibt. Die einfache Mehrheit reicht, allerdings müssen sich mindestens 50 Prozent der Delegierten an der Abstimmung beteiligen.

Relegation rechtlich unmöglich

Am vergangenen Freitag hatte sich der Verbandsvorstand im Rahmen seiner Sitzung mit der Thematik „Aufstieg der Zweitplatzierten“ noch einmal befasst. Nach ausführlicher Beratung und Abwägung der Argumente haben die WFV-Granden einstimmig entschieden, am bisherigen Vorschlag festzuhalten. „Die Zweitplatzierten besitzen kein Aufstiegsrecht, sondern lediglich eine Aufstiegschance, beziehungsweise das Recht, an der Relegationsrunde teilzunehmen“, wird in der Medieninformation noch einmal ausdrücklich betont. Die Relegation könne in diesem Jahr aber aus rechtlichen Gründen nicht ausgetragen werden. Betroffen davon ist unter anderem auch der Bezirksligazweite VfL Kirchheim.

Der WFV befürchtet zu große Härten für alle weiteren Vereine. Staffelgrößen von bis zu 24 Mannschaften würden ohne Pokal und Relegation 46 Spieltage bedeuten. „Eine Saisonplanung unter diesen Voraussetzungen ist unrealistisch“, stellt Heiner Baumeister, Abteilungsleiter Kommunikation beim WFV, klar. Der Verweis auf Schleswig-Holstein, wo Zweitplatzierte aufsteigen dürfen, überzeugte die WFV-Funktionäre nicht, weil das dortige Spielsystem anders aufgebaut ist. Uwe Bauer