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„Diesen Tag in Neidlingen werde ich so schnell nicht vergessen“

Der Spielabbruch in Neidlingen: vergangenen Sonntag eine Meldung mit großem Gesprächswert. Der betroffene Schiedsrichter Uwe Oesterle scheint mittlerweile den Verletzungsschock verdaut zu haben. „Irgendwie trotzdem verrückt, denn nach 34 Jahren als Schiedsrichter war das tatsächlich meine erste Sportverletzung überhaupt“, blickt der 60-Jährige auf die ungeliebte Premiere zurück.

Bei einem Spurt in der 75. Spielminute musste der stellvertretende Obmann der Schiedsrichtergruppe Backnang abrupt abstoppen. „Selbst bei meinem zweiten Hobby, dem Karate, hatte ich noch nie solche Schmerzen“, so Oesterle.

Die genaue Diagnose stehe zwar noch aus, es deute jedoch viel auf einen Muskelriss im Wadenbereich hin. „Irgendwie schäme und ärgere ich mich, dass ich die Partie in Neidlingen nicht zu Ende führen konnte“, hadert Perfektionist Oesterle, der sich selbst als „Sport-Junkie“ sieht. Schlimm sei, dass er nun mit einer Pause von mehr als einem Monat rechnen müsse.

Den kuriosen Vorschlag der Spieler, die Partie vom Mittelkreis aus zu leiten, habe er am Sonntag übrigens abgelehnt. „Sie wollten mir zurufen, ob es beispielsweise abseits war oder nicht“, berichtet der lädierte Referee schmunzelnd, dies hätte aber Probleme gegeben. Der einzig anwesende Schiedsrichter, der für ihn einspringen hätte können, hatte zudem nach eigenem Bekunden schon zwei wohlverdiente Sonntagsbierchen intus gehabt, sei deshalb als Joker nicht infrage gekommen. „Diesen Tag in Neidlingen werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen“, sagt Oesterle.rei