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Diskriminierung von Minderheiten

Zum Artikel „Der Geschlechtstrieb ist nicht aufzuhalten“ vom 5. Juli

„Antichristliche Ethik“ wirft Herr Schuster von der CDU der Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold vor. Ich möchte ihn fragen, ob er Diskriminierung von Minderheiten - in diesem Falle Homosexuelle - für christlich hält?

In den Evangelien ist nachzulesen, dass Jesus gerade jene aufgesucht hat, die am Rande der damaligen Gesellschaft standen. Von einer angeblichen Sünderin lässt er sich unter Protest der Anwesenden salben (Lukas 7, 36ff).

Es ist gut, dass es in der württembergischen Landeskirche mutige Menschen in Führungspositionen gibt, die sich an die Seite derer stellen, die in Kirche und Gesellschaft Ausgrenzung erfahren. Leider hat es in christlichen Kreisen Tradition, Diskriminierung biblisch zu rechtfertigen. So war die Frauenordination 1969 und die Einsetzung der ersten Prälatin in Württemberg 1992 für viele ein Verstoß gegen die Forderung im 1. Korintherbrief : „ . . . lasset die Frauen schweigen in der Gemeinde“. Frauen auf der Kanzel wurden damals ebenso als Zumutung empfunden wie heute die Ehe für alle.

Ich hoffe, die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde Unterlenningen folgen nicht dem Aufruf, die Prälatin wieder auszuladen.

Cornelia Brox, Lenningen