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Ein Armutszeugnis

Zur „Land führt Masken an Grundschulen ein“ vom 19. März

Jetzt kommt sie also doch, die Maskenpflicht an der Grundschule. Traurig. Ein Armutszeugnis. Seit mittlerweile einem Jahr fällt allen Verantwortlichen nur eines ein. Beschränken, schließen, verhüllen. Was am Anfang aufgrund der geringen Erkenntnisse und knapper Ausrüstung seine Rechtfertigung hatte, ist mittlerweile zur Gängelung der Schwachen mutiert. Beinahe nirgendwo sonst auf dem Planeten wird so dilettantisch, unfähig und unwillig mit der Pandemie umgegangen wie in Deutschland.

Dabei gibt es Lösungen, ein unter diesen Umständen einigermaßen normales Leben zu führen: der Einsatz von Luftreinigern und Luftfiltern. Hersteller dafür gibt es in der Umgebung von Kirchheim gleich zwei. Das würde helfen, die Schulen, Restaurants und Einzelhändler vor der vollständigen Schließung zu bewahren. Die Wirkung ist mittlerweile sogar wissenschaftlich belegt.

Das würde allerdings den Willen voraussetzen, auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und Entscheidungen zu treffen, die vielleicht auch mal falsch sein könnten. In Deutschland geht so etwas tatsächlich, dafür müssen wir nicht so weit schauen. Tübingen macht uns vor, wie man Dinge ermöglichen und das Pandemiegeschehen unter Kontrolle halten kann. Nur leider ist der dortige OB in seiner Partei recht unbeliebt und Verantwortungsträger anderer Parteizugehörigkeiten wollen wohl nicht über ihren Schatten springen.

Was bleibt ist der schale Beigeschmack, dass die politisch Verantwortlichen in Stuttgart, Berlin und Brüssel nicht nur nicht können, sondern auch nicht wollen. Ausbaden dürfen das andere, jetzt sogar unsere Kleinsten. Noch ein Armutszeugnis. Traurig.

Ralph Kittl, Kirchheim