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Ein Stadtteil ohne Nahversorgung?

Im Sanierungsgebiet „Dettinger Weg“ schließt Ende Dezember nun auch der letzte noch verbliebene Laden, der „Teckshop“, seine Pforten. Dann haben die circa 3 000 Bewohner keine Möglichkeit mehr, mal „schnell was einkaufen zu gehen“, ihre Post oder Pakete wegzuschicken oder noch geschwind den Lottozettel abzugeben. Auch hat es schlimme Folgen für viele Bewohner des benachbarten Altenwohnheimes, die nicht mehr in der Lage sind, mit dem Bus in die Stadt zu fahren.

Woher bekomme ich meine Bildzeitung am frühen Morgen? Woher die frische Brezel für mein Kind auf dem Weg zu Schule oder Kindergarten? Woher die Brötchen zum Frühstück, verbunden mit einem Plausch mit der Ladenbesitzerin oder dem Nachbarn? Auch die Kinder werden den „Tecki“, wie sie ihren Laden liebevoll nennen, sehr vermissen. Keine Süßis mehr vom letzten Taschengeld, kein kaltes Getränk, wenn man sich auf dem Spielplatz verausgabt hat und im Sommer kein Eis. Für viele junge Leute fällt dann ein beliebter Treffpunkt nach der Schule oder der Arbeit weg. Ihr „zweites Zuhause“.

Können wir nur hoffen, dass sich ein Nachfolger findet mit einem großen Herz für Alt und Jung. Denn was nützen uns sonst die ganzen Sanierungspläne mit Bürgerzentrum und -treffpunkt, wenn wir keinen Einkaufsladen mehr haben? Dieser Punkt sollte dringend von dem zuständigen Gremium bearbeitet werden, denn sonst wird es ziemlich traurig und öde im „Dettinger Weg“. Eine „Soziale Stadt“ ohne Nahversorgung geht gar nicht.

Alfred Markl, Kirchheim