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Einseitig verpackte Infos

Zum Artikel „Die AfD kommt - und kaum einer geht hin“ vom 24. Juni

Als ich den Artikel gelesen habe, musste ich daran denken, wie ich vor 20 Jahren mit 50 anderen Bundeswehrsoldaten in Fulda beim damaligen Militärbischof der Bundeswehr, Erzbischof Johannes Dyba, war. Einer meiner Kameraden sprach ihn auf den damals sehr prominenten Kirchenkritiker Eugen Drewermann an.

Der Erzbischof lachte kurz auf und fragte uns, ob wir denn wüssten, was das Sauermilchsyndrom sei. - Ganz einfach, meinte er: Man nehme ein Glas ganz frische Milch, stelle es vor Eugen Drewermann auf den Tisch und warte, was passiert - man kann dann zusehen, wie die Milch sauer wird!

Aber im Ernst, zum Artikel: Mir wurde beim Lesen sofort klar, was Bianca Lütz-Holoch von der AfD hält. Das ist legitim, niemand muss die AfD gut finden. Weiter habe ich auch keinen Zweifel, dass sie ihre Leser unbedingt davon überzeugen will, dass man die AfD nicht wählen kann. Auch das ist legitim: Jede politische Zeitung macht mit ihrer Berichterstattung natürlich auch selbst Politik.

Trotzdem fühle ich mich ehrlich gesagt als Leser bei einer so offensichtlich tendenziösen Berichterstattung nicht ganz ernst genommen: Kann ich mir denn nicht selbst ein Bild machen, nachdem Bianca Lütz-Holoch mir die Fakten geliefert hat? - Ich habe den Artikel dann noch mal gelesen und beim zweiten Lesen ist mir aufgefallen, dass die Autorin sehr wohl viele interessante Infos drin hat, nur eben leider einseitig verpackt.

Immerhin, für die Infos vielen Dank!

Christoph Traube, Nürtingen