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Einzige Luftschneise

Zum Artikel „Plan wird erneut ausgelegt“ vom 9. August und dem Leserbrief „Gelände kann nicht infrage kommen“ vom 29. August

Wenn man von Unterlenningen in Richtung Brucken die Eisenbahnstraße entlangläuft, ist neben dem Bahndamm das Flurstück „Im Letten-Wuhl“, um das es geht. Dieses Gelände war ursprünglich nicht für eine Bebauung vorgesehen. Es soll nun im „beschleunigten Verfahren“ ohne Umweltprüfung geändert werden.

Was spricht hier gegen eine mögliche Bebauung? Nun, das mögliche Gebäude liegt genau in der einzigen Luftschneise, die Unterlenningen belüftet. Hier zu bauen, bedeutet, den Korken in die Flasche zu stecken. Unterlenningen ist durch seine Tallage ein lufttechnisch sensibles Gebiet. Belastet werden die Unterlenninger durch eine nicht elektrifizierte Bahnstrecke, die mit Uralt-Dieselloks betrieben wird, und durch den gigantischen Schwerlastverkehr, der über die B 465 läuft. Dazu kommen natürlich die normalen Emissionen aus der Hausfeuerung. Bis auf einige windschwache Tage funktioniert die Belüftung von Unterlennigen - solange man nicht den Luftaustausch durch Gebäude an der falschen Stelle beeinflusst.

Welche Folgen hätte die Verbauung der Unterlenniger Luftschneise? Der Luftaustausch durch bodennahe Winde würde gebremst oder sogar ganz ausbleiben. Die sommerliche nächtliche Abkühlung würde verringert oder je nach Lage ausbleiben. Betroffen wären hier nicht nur die Eisenbahn- und Bahnhofstraße - denn wo nichts oder wenig abfließt, kann auch aus den Querstraßen nichts nachfließen.

Gibt es für die Gemeinde Alternativen zur Unterlenniger Luftschneise? Die gibt es!

Saubere Luft bedeutet Lebensqualität. Dieses Gelände darf nicht infrage kommen.

Michael Kohn, Lenningen