Unzugeordnete Artikel

Elisabeth Kabatek liest, singt und lacht

Lesung Die Bestseller-Autorin hat im Dettinger Buchcafé ihr neues Werk „Schätzle allein zu Haus“ vorgestellt. Manchen war das erotisch-spannende Abenteuer zu heiß. Von Monika Läufle

Liest mit Unschuldsmiene erotische Passagen ihres neuen Buchs vor: Elisabeth Kabatek hat in Dettingen „Schätzle allein zu Haus“
Liest mit Unschuldsmiene erotische Passagen ihres neuen Buchs vor: Elisabeth Kabatek hat in Dettingen „Schätzle allein zu Haus“ präsentiert.Foto: Monika Läufle

Elisabeth Kabatek ist inzwischen Stammgast im Dettinger Buchcafé. Fast jedes ihrer Bücher hat sie hier vorgestellt. So waren einige der knapp 40 Zuhörer bereits auf einer Lesung der Autorin gewesen und wussten, dass sie ein kurzweiliger Abend erwarten würde.

Als Kabatek erklärte, was sie sich als „Special“ überlegt hatte, hatte sie auch die Neulinge in der Tasche. Denn, so verkündete die Autorin, weil es die Vorpremiere zu ihrem neuen Buch war, würde sie ab heute Weihnachtswidmungen ins Buch schreiben. So könne man es für die Tante signieren lassen, es selbst ganz, ganz vorsichtig lesen, damit es keine Eselsohren bekommt, und es als Weihnachtsgeschenk unter den Baum legen. „Schwaben sind ja sparsam“, schmunzelte sie.

Dass die Autorin eine gebürtige Schwäbin ist, zeigte sich auch bei den vorgetragenen Romanausschnitten. Viele ihrer Figuren lässt sie schwäbisch sprechen. Was sie auf der Bühne voll auskostete und mit sichtlichem Spaß an der Sache vortrug. Das Publikum honorierte jeden der Dialoge mit viel Lachen und verfolgte gespannt den meist erotisch angehauchten, immer schiefgehenden Abenteuern der Romanheldin Pipeline Praetorius, die sich im fünften Fall mit einer Nebenbuhlerin, einer S-Bahn-Kontrolleurin und ihren Schwiegereltern herumschlagen muss.

Manche Zuhörer drückten sich zwar etwas verschämt in den Stuhl und hätte sich gewünscht, dass nicht jede der drei vorgetragenen Romanstelle etwas mit Stringtangas oder missglückten Schäferstündchen zu tun gehabt hätte, doch beim Großteil des Publikums kam das gut an. Selbst als Kabatek Plüsch-Handschellen aus ihrer Tasche zog, um eine vorgetragene Szene nachzuspielen. „So kann man sich die Szene doch gleich besser vorstellen“, sagte Kabatek mit Unschuldsmiene, während sie die Handschellen am Handgelenk eines Zuhörers einrasten ließ. Das „Opfer“ trug es mit Fassung. Falls die Handschellen nicht wieder aufgingen, würde er einfach den Stuhl mit nach Hause nehmen, verkündete er.

Das war nicht das einzige Mal, dass Kabatek ihr Publikum mit einband. Im Laufe des Abends streute die Autorin immer wieder kleine Fragen ein und verteilte als Belohnung für Antworten Süßigkeiten. Etwas zögerlich, dann recht munter machten die Besucher mit. Besondere Heiterkeit löste die Frage nach einem schwäbischen Spruch aus. Eine Zuhörerin erzählte von einem Gedicht, das sie in der Schule gelernt hatte. Es beschrieb mit den Worten „Schlotz, Schlotz, Schlotz — Schlotz, Schlotz, Kotz“ auf gut schwäbisch einen schönen Trinkabend. Da musste Kabatak ebenso lachen wie das Publikum.

Diese allürenfreie Art der Autorin schaffte es, dass man sich wie unter guten Bekannten fühlte. Auch, weil sie Anekdoten ausplauderte. Etwa, welche Textstelle sie auf Anraten ihres Anwaltes geändert hatte und welche Dialoge sie so in der wirklichen Welt gehört und in den Roman übertragen hatte. Zum Abschluss hatte Kabatek noch ein weiteres „Special“ für ihr Publikum: Sie zückte das Gesangmikrofon und beendete den Abend mit einem Ständchen.

Drei Fragen an Elisabeth Kabatek

1. Das Buch ist nun wirklich das letzte der Reihe. Warum?

Ich bin sehr glücklich mit dem Buch und dem Schluss. Man muss aufhören können, wenn es am schönsten ist. Außerdem will ich nicht, dass die Leute sagen, es läuft sich tot.

2. Was möchten Sie dann schreiben?

Ich war im Frühjahr in Cornwall, in England. Als Nächstes schreibe ich eine Geschichte aus dieser Gegend.

3. Haben Sie noch einen Buchtipp?

„Ein Monat auf dem Lande“ von Joseph Lloyd Carr. Eine wunderschöne Geschichte, die den Sommer verlängert.läu