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Erinnert mich an Bombenhagel

Zum Artikel „Feuerwerk war eine Werbeaktion“ vom 9. März

Ich bin erstaunt, dass die AfD meine Rechte (welch übles Wortspiel) mit einem Feuerwerk am vergangenen Sonntagabend laut und anhaltend unter der Teck gefeiert hat. Es war ein Feuerwerk, dessen Anblick zwar hübsch war, aber das am Ende nur übelsten Gestank hinterließ und die Luft verpestete. Liebe AfD, ich brauche ihre Feuerwerkerei nicht.

Als Sie sich gründeten, mag es so gewesen sein, dass Sie hehre Gedanken hatten, diese Partei zu gründen, sodass sogar ein Olaf Henkel zunächst in Ihre Partei eintrat, diese aber rasch wieder verließ, als er erkennen musste, um was für einen „Verein“ es sich hierbei grundsätzlich handelt. Sie ließen es zu, dass rechtsradikale Umtriebe ihren nun „Partei“ gewordenen Verein unterwandert haben und die großen Wortführer hieraus im scheinbaren Hintergrund mehr Strippen ziehen, als Ihnen lieb sein kann. Danke, wir hatten das alles schon einmal. Lesen Sie die Geschichte, wenn noch Lücken sind.

Ich bin die Generation Nachkrieg und war eine aufmerksame Zuhörerin - wenn die Schule schon schwieg - was die Eltern mir erzählt haben und schloss auch weitere Lücken durch Lesen und Betrachtungen allen Elends. Die Geschichte hat uns gelehrt, oder sollte sie zumindest, dass Menschen durchaus auch heute noch (oder noch schneller!) dubiosen Parolen hinterherrennen und tatsächlich glauben, die AfD habe nun das Mittel, dass sich manche so sehr wünschen, alle Krisen zu beenden.

Ich sage Nein zu „Rechts“ und deshalb auch Nein zur AfD, ich möchte kein Getöse, das zwar farbig vom Himmel fällt, aber mich fatal an Bombenhagel erinnert. Ich möchte mehr Aufklärung zum Thema „unsere Vergangenheit“, und ich wünsche mir mehr Rückgrat bei den Institutionen, die so etwas auch gestatten. Sagte doch schon Karl Valentin: „Es riecht nicht alles gut, was kracht.“ Stimmt.

Hannelore Sokolowski, Dettingen