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Es braucht mehr Platz für Kinder

Neidlingen. Die Prognose sieht so einfach aus: Ein Kind, das heute geboren wird, braucht in genau drei Jahren einen Kindergartenplatz, und zwar bis zum Schuleintritt. Doch die Praxis ist komplizierter: Es gibt Zu- und Wegzüge, und die Betreuungswünsche von Eltern ändern sich. Daher will die Gemeinde Neidlingen ihre Kindergartenplanung jedes Jahr erneut überprüfen.

Der Evangelische Kindergarten im Wasserschloßweg, es ist der einzige im Ort, hat derzeit 85 genehmigte Plätze: Es sind 50 Plätze in Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten, 25 Plätze in einer Ganztagesgruppe und zehn Plätze in einer Krippengruppe. Tatsächlich belegt waren am Stichtag im Juli genau 74 Plätze für Kinder ab drei Jahren und neun Plätze in der Krippe, das ist fast eine Vollaus­las­tung. Ab September gehen manche Kinder zur Schule, dann wird während des Schuljahrs wieder von unten aufgefüllt, die Auslas­tung übers Jahr gesehen gleicht dadurch den Zähnen einer Säge. Im Januar 2022, so die Prognose, sind 70 der 75 Plätze für die Größeren belegt, von März 2022 bis zum Sommer können keine Kinder mehr aufgenommen werden, trotz deren Anspruch auf einen Platz. Für das Kindergartenjahr 2022/2023 rechnet die Gemeinde durch das Neubaugebiet Schießhütte zudem mit mehr Zuzügen als Wegzügen. Auch die Krippenplätze reichen nicht aus, es stehen bereits Kinder auf der Warteliste.

Die Gemeinde reagiert aktuell auf mehrfache Weise: Durch den Ausbau des Dachgeschosses kann im Kindergarten eine weitere Krippengruppe mit acht Kindern eingerichtet werden. Die Holzarbeiten haben bereits begonnen, weitere Arbeiten hat der Gemeinderat nun ebenfalls vergeben. Mit dieser zweiten Krippengruppe ist der rechnerische Bedarf noch immer nicht voll gedeckt, deshalb soll es zur weiteren Entlastung eventuell eine altersgemischte Gruppe für Zweijährige geben. Für Kinder von drei bis sechs Jahren wird derzeit die Einrichtung einer Naturkindigruppe geplant, sie soll den Neidlinger Kindergarten als Ganzes entlasten. pd