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Es gibt Alternativen

Zum geplanten Gewerbegebiet auf dem Hungerberg

Letzte Woche beschlossen die Agrarminister der Länder in Berlin die Umsetzung neuer Förderrichtlinien im Rahmen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik. In Zukunft werden 25 Prozent der Mittel für Direktzahlungen an Öko-Maßnahmen gekoppelt. Unter anderem werden damit noch mehr Brachflächen und Blühstreifen notwendig. Toll - sollte man meinen! Auf den ersten Blick vielleicht.

Bei genauerem Überlegen heißt das aber auch: Diese Flächen stehen dann auch nicht mehr für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung. Damit werden die verbleibenden, besonders fruchtbaren und gut mit Wasser versorgten Böden noch wichtiger für unsere Zukunft. Wir dürfen uns nicht weiter noch mehr von ausländischen Lebensmitteln abhängig machen. Beispiel Corona: Mehl, Hefe -und ja - auch Klopapier, waren über Wochen nur rationiert erhältlich. Jeder war froh, in regionalen Mühlen, bei direktvermarktenden Landwirten und sonstigen Erzeugern vor Ort erzeugte Produkte zu bekommen.

In Donzdorf wurde Anfang März das dort geplante interkommunale Gewerbegebiet „Lautertal“ mit Zweidrittelmehrheit im Rahmen eines Bürgerentscheids abgelehnt. Dort ging es „nur“ um 28 Hektar. Und der Donzdorfer Gemeinderat war fast einstimmig dafür. Zurück bleiben verstörte Kommunalpolitiker und ein Scherbenhaufen. Wie viel unserer Steuergelder soll noch für nicht mehr zeitgemäße Planungen ausgegeben werden? Und zum Thema „alternativlos“: In der Presse werden aktuell viele Optionen genannt. In Gaildorf etwa macht gerade Mahle zu. 300 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Da - und nicht nur dort - stehen in Zukunft Flächen zur Verfügung. Und die Mitarbeiter hätten eine Anschluss-Perspektive.

Klaus Jähn, Dettingen