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Esslingen-Trip zahlt sich nicht aus

Futsal Die deutsche ­Nationalmannschaft hat sich am Jägerhaus auf die EM-Quali vorbereitet, an der sie jedoch scheiterte.

Esslingen. Der Ball ist in ­Esslingen gerollt - nicht auf den Sportplätzen, sondern in der Sporthalle ­Römerstraße am Jägerhaus: Vier Tage trainierte dort die deutsche Futsal-Nationalmannschaft. Das Team bereitete sich unlängst unter strengen Hygiene­auflagen auf die beiden Play-off-Spiele zur EM-Qualifikation gegen die Schweiz vor, die mit 2:4 und 5:3 endeten - ihren Traum von der Teilnahme an der zweiten Gruppenphase der EM-Quali für die Endrunde 2022 musste das Team damit vorzeitig begraben.

Was bleibt, ist die Erinnerung an Esslingen: Dass die deutsche Futsal-Nationalmannschaft dort trainiert hatte, war nicht kein Zufall, auch wenn es ursprünglich nicht vom Deutschen Fußball-Bund geplant war. Sonst trainiert das Team in der Sportschule in Duisburg-Wedau. Aber wegen Corona mussten die Pläne kurzfristig über den Haufen geworfen werden. Die Mannschaft um Nationaltrainer Marcel Loosveld suchte einen lokalen Trainingsstandort, von dem aus die Reisen zu den beiden Qualifikationsspielen in Siggenthal und Ludwigsburg mit dem Bus machbar waren. „Wir wollten nicht fliegen“, sagt Team-Manager Benjamin Sahel.

Der württembergische Landesverband half: An der ­Römerstraße sind die Bedingungen für Futsal ideal. „Die Halle ist wunderbar modern, der Boden ist gut, hier gibt es alles, was wir brauchen“, lobte Loosveld. „Vom schönen Esslingen haben wir nicht viel gesehen, wir sind nur zwischen Hotel und Halle gependelt“, sagt Manager Sahel, der mit Loosveld, den Betreuern und den 17 Nationalspielern Unterkunft bezogen hatte. „Im Hotel waren wir weitestgehend alleine.“

Zwei Einheiten à 90 Minuten absolvierten die Spieler täglich am Jägerhaus. „Die Mentalität ist ausgezeichnet, im taktischen Bereich haben sich die Spieler gut entwickelt“, sagt Loosveld. Er ist seit 2017 Trainer der deutschen Natio­nalmannschaft, davor war er 16 Jahre in den Niederlanden engagiert. Seit 40 Jahren widmet er sein Leben dem Futsal. In Deutschland ist die Sportart noch nicht so populär. Dass sich dies ändert, ist die große Hoffnung von Loosveld und den Spielern.

Manager Sahel ist optimistisch, dass Futsal mehr Aufmerksamkeit bekommt. Die Spieler sind Studenten oder haben Halbtagsjobs, spielen in den Futsal-Regionalligen, aber dieser semiprofessionelle Status soll sich ändern. „Ab kommender Saison soll es eine eingleisige Futsal-Bundesliga geben“, weiß Sahel. Erst seit 2016 gibt es eine deutsche Nationalmannschaft. Noch nie hat diese an einer Europameisterschaft teilgenommen - und das wird nach den beiden Spielen gegen die Schweiz vorerst auch so bleiben.ksc/tb