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Esslinger entthronen den VfL

Fußball-Bezirksliga Außer der SGEH, die mit einem Punkt bei JC Donzdorf überrascht, schauen die Teckteams in die Röhre – der TV Neidlingen auf kuriose Art, nachdem der Schiedsrichter verletzt ausfällt. Von Walter Rau

Max Pradler (links) im Duell mit Anastasios Ketsemenidis - am Ende hatten die Gäste aus Esslingen an der Jesinger Allee die Nase
Max Pradler (links) im Duell mit Anastasios Ketsemenidis - am Ende hatten die Gäste aus Esslingen an der Jesinger Allee die Nase vorn.

Wie erwartet ist der FC Esslingen zum Gradmesser und Prüfstein für den mit drei Siegen in die Saison gestarteten VfL Kirchheim geworden. An der Jesinger Allee behielt der ambitionierte Club aus der Kreishauptstadt in einer temporeichen Partie knapp mit 3:2 die Oberhand. „Vor allem die erste Halbzeit hat den über 250 Zuschauern reichlich Spektakel und einen offenen Schlagabtausch geboten”, war VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth trotz der Niederlage nicht gänzlich unzufrieden. „Am Ende müssen wir den verdienten Sieg der Esslinger anerkennen. Die sind auch nicht unsere Kragenweite. Wir haben uns mit der jungen Mannschaft gut verkauft und gehen weiter unseren Weg.”“

Max Pradler mit seinem achten Saisontor und Salih Egrlic hatten mit einem Doppelschlag nach einer knappen halben Stunde das Spiel nach der frühen FCE-Führung gedreht. Die Freude währte allerdings nicht lange. Durdan Aliu egalisierte wiederum vor der Pause. „Das 2:3 hatte sich nach dem Seitenwechsel angedeutet”, gestand Butenuth ein. Da nützte es auch nichts mehr, dass VfL-Coach Armin Ohran am Ende auf Dreier-Kette umstellte und alles nach vorne warf.

Esslingens Trainer Lothar Mattner war hinterher naturgemäß zufrieden. „Das war nach zwei Niederlagen eine schwierige Aufgabe, die mein Team gut gemeistert hat. Kirchheim hat auch ein tolles Spiel gemacht. Die Liga diese Saison ist sehr ausgeglichen. Unser Start war wie erwartet holprig, ich hoffe wir bleiben jetzt in der Spur”, so Mattner.

Weilheim rutscht ans Ende

Um in die Spur zu finden, gibt Weilheims Trainer Oliver Klingler seiner Mannschaft noch ein paar Wochen. „Unsere junge Mannschaft braucht, wenn alle endlich einmal zurück sind, noch etwas Zeit sich zu entwickeln”, resümiert Klingler, der sich aber dennoch mächtig über die 2:3-Heimpleite gegen den bisher punktlosen TSV Neckartailfingen ärgerte. Die Limburgstädter waren zwar spielerisch überlegen, ließen sich aber durch das aggressive Zweikampfverhalten der Gäs­te den Schneid abkaufen. Dem 0:1 vor der Pause ging zudem ein kapitaler Abspielfehler voraus.

Klingler standen lediglich zehn Akteure aus dem Kader der ersten Mannschaft zur Verfügung. Mit U19-Spielern, die allesamt überzeugten, wurde aufgefüllt. Mit Laurenz Semler erzielte sogar einer von ihnen den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer. Am Ende behielten die robusteren Neckartailfinger mit 3:2 die Oberhand. „Wir wissen, wo wir stehen, was wir umsetzen müssen und arbeiten jetzt auf Punkte nächsten Sonntag bei 05 Nürtingen hin”, gibt sich Klingler optimistisch, den Rhythmus für das neue Schlusslicht bald zu finden.

Abbruch in Neidlingen

Das Wechselbad der bisherigen Saisongefühle erhielt beim TV Neidlingen gestern eine neue Facette. Unmittelbar nach dem 1:2-Treffer für Vorwärts Faurndau ging nach 75 Minuten beim Schiedsrichter nichts mehr - die Achillessehne zwang den Unparteiischen Uwe Oesterle aus Backnang zum Spielabbruch, nachdem spontan kein Ersatz gefunden werden konnte. „Wir haben es verschlafen, nach dem 1:0 nachzulegen und mit dem Eigentor ist die Partie plötzlich gekippt. Glück für uns, dass es dann doch nicht mehr weiterging”, erklärte Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle. „Der Schiedsrichter war schon angeschlagen angereist und am Fuß bandagiert an. Das hat den bis dato gelungenen Wiedereinstand unseres alten und neuen Trainers Metin Kartal verhagelt”, klagte Faurn­daus Pressesprecher Cosimo Malerba. Die Partie wird voraussichtlich nachgeholt, ein Termin steht noch nicht fest.

SGEH landet Coup in Donzdorf

Frohe Kunde gab es dagegen aus Donzdorf zu vermelden. Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler Hochwang bescherte ihrem Trainer Christian Mirbauer mit einer couragierten Leistung den „Traum von einem Punktgewinn“ wie Mirbauer vor der Partie beim hoch favorisierten Türk SV Donzdorf Jugendclub gehofft hatte. Gefühlt 70 Prozent Ballbesitz sprachen zwar für die Gastgeber, die Kicker von der Albkante hielten jedoch mit Herzblut und Kampf dagegen. „Taktisch und als Kollektiv haben wir heute alles abgerufen. Wir haben uns den Punkt redlich verdient gegen eine technisch richtig starke Mannschaft”, war Mirbauer von der Leistung seiner Elf angetan.

Dennis Oswald egalisierte nach einer Energieleistung von Marco Parrotta die Führung von Tarik Serour (20.) kurz vor dem Seitenwechsel. Danach verflachte die Partie und die SGEH rettete das Remis mit Glück und Geschick über die Zeit. „Jetzt wollen wir den guten Saisonstart mit drei Punkten nach fünf Spielen in den nächsten Wochen veredeln”, fordert Mirbauer.