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Feste Regeln für Eltern und Lehrer

Zum Artikel „Eisenmann nimmt Eltern von Schulkindern in die Pflicht“ vom 3. April

Natürlich muss ich der Meinung zustimmen, dass bei manchen - vielleicht sogar vielen - Eltern sich der Gedanke festgesetzt hat, alle Erziehung sei Sache der Schule und der Lehrkräfte. Dies ist allerdings keine neue Erkenntnis. Bereits vor 30 Jahren hat mir eine Grundschullehrerin berichtet, dass das größte Problem von ihr und ihren Kollegen darin besteht, dass es viele Eltern gar nicht interessiert, was ihre Kinder in der Schule treiben. Wenn da etwas nicht richtig läuft - so die Aussage dieser Eltern - ist der Lehrer dran schuld! Und wenn die Lehrkräfte diese Eltern zum Gespräch gebeten haben, wurde das oft als Belästigung empfunden. Dieses Verhalten haben wir auch heute - aber wie gesagt, nichts Neues!

Nun frage ich mich, was denn die Schulbehörde in den vergangenen 30 Jahren dagegen unternommen hat? Wenn jetzt Frau Eisenmann „diskutieren“ will, finde ich das schwach. Es braucht keine Diskussion, sondern ganz klare Vorgaben und Regeln. Das haben anscheinend unsere Politiker verlernt. Diskussionen bringen niemand weiter.

Nun darf aber nicht der Fehler gemacht werden, alle Schuld bei den Eltern zu suchen. Ich erlebe leider, dass viele Lehrkräfte den Kontakt zu den Eltern bei bestehenden Problemen gar nicht suchen. Eingesetzte Schulpsychologen sind teilweise absolute Fehlbesetzungen. Mobbing wird gar nicht erst wahrgenommen mit dem Argument, das gibt es an unserer Schule nicht! Und Lehrkräfte sollten im Alltag Vorbilder sein. Dazu gehört, dass der Rektor zum Beispiel beim Radfahren einen Helm trägt oder die Lehrkraft ihre Zusagen auch einhält.

Also bitte, Frau Eisenmann, geben Sie den Eltern und den Lehrkräften feste Regeln an die Hand und überwachen Sie auch deren Einhaltung.

Alfred Merz, Bissingen