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Freizeit für die Ziele opfern

Zur Berichterstattung über „Fridays for Future“

Liebe Jugendliche, endlich werdet Ihr politisch, wir ziehen unseren Hut. Wenn Ihr jedoch meint, Schuleschwänzen hilft Euch, in der Zukunft die Probleme, die auf Euch zukommen, zu meistern, dann lasst Ihr Euch politisch missbrauchen. Die heutigen Befürworter des Schwänzens helfen Euch später nicht, wenn Ihr ohne Wissen in der Welt bestehen wollt.

Schaltet bitte einen Gang zurück. Wenn je eine Jugend das Recht gehabt hätte, die Zukunft nicht zukunftsfähig zu sehen, dann waren es Eure Ahnen, die zwischen 1940 und 1950 real keine Zukunft hatten. Die haben jedoch das geschaffen, worin Ihr Euch wohl fühlt. Werdet erst einmal glaubwürdig.

Euer Vorbild Greta steigt in keinen Flieger. Wenn Ihr zum Beispiel am nächsten Freitag, (Karfreitag), auf die Straße geht, um für Eure Zukunft zu demonstrieren, dann hätte das Symbol-Charakter, denn der, um den es dabei geht, ist auch für seine Ziele eingetreten. Lasst mich raten. Einige von Euch sitzen in einem Flieger, um in die Ferien zu flüchten. So geht das vermutlich nicht.

Bohrt doch, bevor Ihr Euch den ganz großen Brettern widmet, erst einmal kleine Bretter. Bleibt zu Hause, nehmt das Fahrrad und Müllsäcke, um an viel befahrenen Ein- und Ausfallstraßen neben Fast-Food-Ketten den Umweltmüll aufzulesen. Dieser Müll stammt eher nicht von den Personen, die Ihr durch Eure Streiks wachrütteln wollt. Abschließend hinterfragt Euer Tun permanent. Was ist ein Streik, wem nützt er, wem schadet er? Ihr schadet Euch mit dem Schuleschwänzen nur selber.

Geht in die Schule, lernt die Menschen und diese Welt verstehen. Ohne Schulbildung habt Ihr tatsächlich keine Zukunft.

Wolfgang Niefanger, Oberboihingen