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Früher Vogel fängt auch am Himmel den Wurm

Segelfliegen Um die Sommersonnenwende waren die Piloten der Fliegergruppe Wolf Hirth erfolgreich unterwegs.

Kirchheim. Die Magie des Moments, wenn die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont blinzeln, kennen viele Frühaufsteher. Hin und wieder treibt es aber auch Segelflieger zu nachtschlafender Zeit auf den Flugplatz, nicht selten um das Datum der Sommersonnenwende, wie unlängst ein paar unerschrockene Mitglieder der Fliegergruppe Wolf Hirth.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als wegen Nebels nur zwei Starts möglich waren, konnten die Piloten die Aktion dieses Mal in vollen Zügen genießen und etliche runden drehen, bis die ­Sonne komplett am Himmel stand. Und sogar für einen ganz frühen Streckenflug taugten die Bedingungen: Nico Lütt und Tilo Holighaus wagten mit dem Vereinsdoppelsitzer Arcus um 6.59 Uhr Ortszeit den Sprung direkt aus dem Windenstart an den Osthang des Teckberges, wo sie sich im Hangaufwind Höhe erkämpften, um in Richtung Osten weiterzufliegen. Südwestlich von Neidlingen fanden sie erneut Steigen, um sich bis Mühlhausen im Täle vorzukämpfen. Von dort ging es mangels Aufwind zurück zum Teckberg, wo die Crew noch einmal Höhe machte, um dann bis zum Ende des Lenninger Tals und über Grabenstet­ten wieder zurück zur Hahnweide zu fliegen. Knapp 80 Kilometer in einer Stunde und 40 Minuten standen am Ende auf dem Logger. Selbst Tilo Holighaus, der als alter Hase die Region um die Hahnweide bestens kennt, hatte solch einen Flug noch nicht erlebt. „Am Boden war es nahezu windstill, aber ab 200 Meter über Grund reichte der Wind, um an den Hängen Höhe zu machen. In Verbindung mit der Lichtstimmung so früh am Morgen war es ein fantastischer Flug.“ Bis zum Frühstück direkt am Start standen bereits 15 Flüge in der Startkladde, und alle Beteiligten waren sich einig, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hatte.

Auch sportlich läuft es für die Kirchheimer Segelflieger nicht schlecht. In der Vorwoche flog Mario Kießling beim Segelflug-Grand-Prix in Varese auf Rang zwei. Mit zwei Tagessiegen und zwei dritten Plätzen zeigte Kießling konstant Top-Leistungen und musste sich am Ende nur dem Franzosen Gilles Navas geschlagen geben. Mit dem Ergebnis qualifizerte sich Kießling für das Grand-Prix-Finale im französischen St. Auban Anfang September, Tilo Holighaus ist hier als Vorjahressieger automatisch qualifiziert.

Bundesliga durchwachsen

In der Bundesliga blieb das Ergebnis durchwachsen. Die drei schnellsten Flüge von Sören Nölke, Philipp Schulz und Holger Karow reichten nur für einen 17. Rundenplatz, in der Tabelle steht die Fliegergruppe Wolf Hirth damit auf Platz sieben.Lars Reinhold