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Frustriert und wütend

Zum geplanten Regelbetrieb in den Grundschulen

Das Land Baden-Württemberg öffnet am Montag die Grundschulen im Regelbetrieb. Es wäre zwar schön, wieder viele Begegnungen zu haben und mit 40 oder 60 Kindern in der Mensa zu sitzen. Aber leider wurde nicht daran gedacht, allen Lehrkräften und Betreuer/innen in der Ganztagsbetreuung eine in diesem Bereich dringend erforderliche Impfung zu ermöglichen. Die Beschäftigten in Pflege- und Erziehungsberufen waren 2020 von allen Berufsgruppen am häufigsten mit Corona infiziert.

Seit einem Jahr riskieren wir unsere Gesundheit in der Notbetreuung mit wechselnden Präsenzmodellen. Nun wäre ein Schutz möglich, den das Land aber wegen eines katastrophalen Impfmanagements nicht gewähren kann. Für mich ist das nicht mehr tragbar, ich bin hotlinegeschädigt, frustriert und wütend. Was bleibt: Untertauchen und abwarten, bis das Lotteriespiel ein Ende hat und die Impfungen regulär, am besten vor Ort, erfolgen.

Wer dann jetzt arbeiten soll? Gibt es ein ganzes Heer von geimpften Erziehern und Lehrern auf dem Arbeitsmarkt, die sehnsüchtig darauf warten, als Vertretung eingesetzt zu werden? Leider ist das ganz und gar nicht witzig. Gibt es denn dazu kreative Ideen? Pop-up-Impfzentren, schon in ein paar Tagen? Ehrlicher wäre es, zuzugeben, dass ein Regelbetrieb im Ganztag zum Schutz aller Beteiligten im Moment noch nicht möglich ist.

Liebe Stadt Kirchheim, liebes Land Baden-Württemberg, ich fordere verantwortungsvolles Handeln!

Marlis Blon, Ganztagsbetreuung Alleenschule, Kirchheim