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Für eine Handvoll Euro

Zum Artikel „Weichen an der Bahnlinie sind gestellt“ vom 12.  April

Der Artikel zur Änderung des Bebauungsplans „Letten-Wuhl“ in Unterlenningen in der Gemeinderatsitzung vom 10. April suggeriert den Lesern, dass die Widersprüche gegen die mögliche Bebauung der Unterlenninger Luftleitbahn von Gutachtern oder Prüfern entkräftet worden wären. Dies ist so nicht richtig! Mit großem Zeit- und Energieaufwand wurde von Bürgerseite in einer mehrseitigen wissenschaftlichen Ausarbeitung dargelegt, dass ein Gebäude an dieser Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit gravierende Auswirkungen auf den Luftaustausch und somit auf das Mikroklima haben wird. Die von der Gemeinde an das Regierungspräsidium eingereichten Unterlagen bezogen sich auf den ersten Einspruch, der zu diesem Zeitpunkt bereits überholt war. Es wurden schlicht die mit dem zweiten Einspruch (29. August 2017) nachvollziehbar widerlegten Behauptungen der ersten Bebauungsplanänderung wiederholt!

Aus der Sitzungsvorlage geht hervor, dass zu keinem Punkt ein Abwägungsvorschlag erstellt wurde. Die Stellungnahme vom Verband Region Stuttgart, die als Hauptargument angeführt wird, bezieht sich nur auf den ersten Widerspruch (26. Juni 2017), der sich wiederum auf den Klimaatlas beruft - in dem es aber heißt: „Daraus folgt jedoch, dass diesen Kartierungen des örtlichen Klimas keine parzellenscharfe Aussagen zu entnehmen sind. Die kartierten Sachverhalte bedürfen schon im einzelnen Bebauungsplanverfahren erst recht auf Ebene des Einzelprojektes einer ergänzenden Untersuchung, zumindest aber einer sachgerechten Interpretation.“

Und genau das hätte man für eine Handvoll Euro machen können, um die Einsprüche gegebenenfalls zu entkräften - oder sich der Sachlage des Widerspruchs anzuschließen . . . Bleibt zu hoffen, dass sich doch noch andere Möglichkeiten ergeben, damit die Abgase der Lkw auf der B 465 und des Diesel-Zugverkehrs bei günstigen Wetterlagen nach wie vor vom Winde verweht werden können.

Michael Kohn, Lenningen