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Geistliches WortFröhlich auf Reisen

Die Pfingstferien haben sich zu einer Hauptreisezeit entwickelt. Allen, die eine Urlaubsreise planen, bleibt zu wünschen: Kehren Sie nicht nur gesund, erholt und erfrischt zurück, sondern auch fröhlich. Dazu braucht es nicht unbedingt strahlendes Kaiserwetter. Auch der Service im Drei- oder Fünf-Sterne Hotel ist nicht von entscheidender Bedeutung. Die Sehenswürdigkeiten spielen keine Rolle, das berichtet schon der Arzt Lukas im Jahre 80 nach Christus.

In seinem Reisetagebuch „Die Apostelgeschichte“ (Kapitel 8) erzählt er von einem hochrangigen Minister. Er stand im Dienste der nubischen Königin, deren Staatskasse er verwaltete. 2 000 Kilometer kutschierte er durch Afrika, vom Sudan bis nach Israel. Er sah die pyramidenförmigen Steinwürfel in Giseh. Er entdeckte die in Fels gehauenen Tempel bei Abu Simbel. Er staunte über Jerusalem, die goldene Stadt mit den prächtigen Mauern und Säulenhallen des jüdischen Heiligtums. Aber das alles Entscheidende war nicht die Besichtigung eines Bauwerkes oder die Instagram-Tauglichkeit der Location, sondern die Begegnung mit einem Buch. Das entdeckte der Finanzminister am Tempelkiosk. Vermutlich gab es dort auch Mitbringsel für Touristen mit schmalerem Geldbeutel: vielleicht die Bundeslade als Streichholzschachtel oder die Gesetzestafeln als Spatzenbrett. Der betuchte Finanzminister aber kaufte eine teure Jesaja-Rolle als Reiselektüre für seine lange Heimfahrt.

Dass er unterwegs noch auf den Apostel Philippus traf und ihn als Anhalter mitnehmen konnte, öffnete ihm das Verständnis für den Inhalt seiner kostbaren Bibelhandschrift. Dank Nachhilfeunterricht bei Philippus begriff er: Jesus Christus starb für mich! Er stoppte die Kutsche, stieg in den Bach eines wasserführenden Wadis und ließ sich taufen. Dann - so endet die Geschichte bei Lukas - „zog er seine Straße fröhlich“.

Die schönsten Wochen im Jahr laden zu so einer Begegnung ein. Deshalb sollte zu Ihrem Reisegepäck neben Handy, Sonnencreme und Trekkingsandalen unbedingt die Bibel gehören, die „Fibel der Fröhlichkeit“. Also planen Sie gut, reisen Sie gut, urlauben Sie gut. Und lesen Sie die „gute“ Nachricht. Sie werden fröhlich zurückkehren.

Andreas Taut

Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Holzmaden