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Geistliches WortKein laues Lüftchen

Wir fahren einen etwas in die Jahre gekommen VW-Bus. Als wir vor einigen Tagen bei frühsommerlichen Temperaturen als Familie unterwegs waren, bemerkten wir, dass die Klimaanlage nicht mehr richtig funktioniert. Schnell wurde es unangenehm warm im Auto. Wir kurbelten die Scheiben runter, und der Fahrtwind brachte neue Erfrischung.

Damals in Jerusalem, als 120 Männer und Frauen in einem großen Raum zusammen waren, erlebten diese auch eine besondere Art von Erfrischung. Ein starker Wind erfüllte den Raum. Nicht weil jemand einen Ventilator einschaltete oder ein Fenster geöffnet wurde. Es war ein Windstoß und ein Rauschen, das nicht irdischen Ursprungs war. Vom Himmel her kam dies. Es war der Moment, als die Nachfolger Jesu mit dem Geist Gottes erfüllt wurden. Wind und Feuer begleiteten dieses Ereignis. Nachzulesen ist das Pfingstereignis im 2. Kapitel der Apostelgeschichte. Danach war nichts mehr so wie vorher. Aus einer eher verängstigten Truppe wurde eine dynamische Gemeinschaft, die ihr Umfeld veränderte. Mutig begannen sie ihren Glauben zu teilen, und viele nahmen diese Botschaft an. Die Gemeinde Jesu Christi entstand und entwickelte sich immer weiter. Bis zum heutigen Tag.

Wie fühlt sich das Leben an? Bräuchte es eine neue Erfrischung? Ist man vor lauter Anstrengung, dem Leben eine gute Richtung zu geben, müde geworden? Gottes Geist ist der Wind des Lebens und der Wind der Veränderung. 1990 veröffentlichte die deutsche Band Scorpions den Hit „Wind of Change“. Das Lied besingt die krassen politischen Veränderungen in dieser Zeit - das Ende des Kalten Krieges. Der Heilige Geist ist der eigentliche „Wind of Change“. Dort, wo er weht, wo man ihn wehen lässt, dort erleben Menschen, wie ihr Leben neu mit Frische durchflutet wird. Dieser Geist ist kein laues Lüftchen, sondern eine Kraft, die Menschen aus Resignation und Selbstzentriertheit herausholt. Nur durch ihn kann man immer mehr Gottes Wesen und seine Absichten erfassen. Der Heilige Geist ist eine Person der Dreieinigkeit, zu der die Bürger in Beziehung treten dürfen. Er will leiten und mit einem kooperieren. Jeder kann ein persönliches Pfingsten erleben. Wie? Wie auch den Wind, kann man das Wirken des Geistes Gottes nicht exakt festlegen. Jede Person erlebt das auf unterschiedliche Weise. Aber er ist besonders dort anzutreffen, wo Menschen ein sehnsüchtiges Herz haben und beten: Komm, Heiliger Geist.

Günter Öhrlich

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde