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Geistliches WortMiteinander essen

Vesperkirche in der Thomaskirche
Vesperkirche in der Thomaskirche

Miteinander essen. . . So, liebe Leserinnen und Leser, beginnt ein Lied. Die erste Strophe heißt folgendermaßen: „Miteinander essen, das kann schön sein. Froh zu Tische sitzen, lieben wir. Gaben lasst uns teilen und auch noch verweilen, schön, dass wir zusammen sind. Schön, dass wir zusammen sind.“

Diese Worte führen aus, was das Motto unserer Kirchheimer Vesperkirche ist: „Gemeinsam an einem Tisch.“ Als neue Diakoniepfarrerin habe ich die Ehre und die Freude, Ihnen die zwölfte Vesperkirche im Gebäude der Thomaskirche, Aichelberger Straße 585, anzukündigen und Sie einzuladen. Vom 26. Januar bis zum 9. Februar wird der Kirchenraum zum Restaurant, gefüllt mit Stimmen, Lachen, Düften, Geschirrklappern und vielem mehr.

Die Kirchheimer Vesperkirche versteht sich nicht in erster Linie als Speisung für bedürftige Menschen. Unser Wunsch ist es, dass alle, ob reich oder arm, ob jung oder alt, ob krank oder gesund zusammenkommen und miteinander essen. Für je 1,50 Euro erhält jeder Mensch 14 Tage lang eine warme Mahlzeit, Getränke, Kaffee und Kuchen. Wer mehr bezahlen kann, gibt mehr.

Die sozialen Unterschiede sind nicht mehr wichtig, ja, sie sind nicht mehr so erkennbar wie vielleicht sonst im Leben. Alle Menschen haben Hunger, alle - jedenfalls die meisten - freuen sich, wenn sie nicht alleine essen müssen, alle mögen es, wenn ein Tisch schön gedeckt und ein Essen liebevoll gekocht und serviert wird. Das Essen in der Vesperkirche können sich alle leisten!

Auf wen berufen wir uns? Wir gehen weit zurück: Jesus hat mit Menschen so gerne gegessen, dass er einmal als „Fresser und Weinsäufer“ bezeichnet wird. Aber bereits im Alten Testament gibt es die Vision, dass Menschen von allen Himmelsrichtungen kommen und zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Alle sollen satt werden in der Vesperkirche, gut genährt an Leib und Seele. Mit Essen und mit Zuneigung und mit Liebe. Die, die zum Essen kommen, aber auch die, die für die Bewirtung sorgen. Schön, dass wir zusammen sind.

Ute Stolz

Pfarrerin in Neidlingen und Hepsisau