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Geistliches WortZwischen Erde und Himmel

Das kleine Wörtchen „zwischen“ hat es in sich! Zwischenzeit, Zwischenraum, Zwischenstation, zwischendurch. . . Immer verweist dieses „zwischen“ auf etwas Vorübergehendes. Es ist noch nicht endgültig, fast ein wenig provisorisch. Dieses „zwischen“ gibt die Gelegenheit, innezuhalten und mal zwischendurch Atem zu holen. Das Zurückliegende ist zwar ganz vorbei mit all seinen Bedingungen und Gesetzen, aber das Kommende ist noch nicht ganz da.

So ist es auch zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Das irdisch-menschliche Wirken Jesu auf der Erde ist ganz vorbei, denn er ist im Himmel bei Gott. Aber Gottes Geist und Kraft ist in den Menschen noch nicht ganz beheimatet. Anders gesagt, die Bevölkerung lebt immer noch nicht ganz aus Gottes Geist heraus und sie lassen sich immer noch nicht ganz von Gottes Geist erfüllen. Liegt es möglicherweise daran, dass die Menschen diesem Geist Gottes immer noch nicht ganz trauen, sondern immer noch meinen, man wüsste es selbst besser?

Und was mit der Welt und den Menschen passiert, wenn sie meinen, sie könnten ohne Gottes Heiligen Geist besser regieren, das sieht man jeden Tag! Die Kriege nehmen kein Ende. Die Leute verweigern einander die besten Plätze auf der Erde zum Leben. Sie machen durch Profitgier und Unvernunft die ganze Welt kaputt. Viele leben lieber nach dem Motto: nach mir die Sintflut!

Seit alter Zeit sieht die Kirche in der Zwischenzeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten eine Zeit für das Gebet mit der Bitte um den Heiligen Geist. Und ganz bestimmt hat Gott mit seinem Heiligen Geist noch viel bessere Einfälle, was mit der Welt und den Menschen noch alles geschehen soll, als die eigenen Einfälle es sind. Also, zwischendurch mal Luft holen, durchatmen und überlegen, was für jetzt und heute wichtig ist. Wer aufmerksam ist, wird auch die Wichtigkeiten und Prioritäten für morgen erkennen. Der große Papst Johannes XXIII. - er war klein von Gestalt und hat ganz Großes in Gang gesetzt: 1963 die große Reformbewegung in der Katholischen Kirche, das II. Vatikanische Konzil. Und sein Reformgeist ist Gott sei Dank in vielen Gläubigen bis heute aktiv. In einem Gebet hat er so formuliert: „Nur für heute werde ich mich den Umständen anpassen, ohne zu verlangen, dass sich die Umstände meinen Wünschen anpassen.

Eine Zwischenzeit zur Erholung für Leib und Seele, für Geist und Körper wünsche ich den Menschen ganz herzlich!

Peter Martin,

Pfarrer St. Franziskus

Weilheim