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Gemeinderatsfraktionen erzwingen eine Fahrrad-Sicherheits-Umfrage im „Blättle“

Politisch gehen die Meinungen über die Sicherheit für Radfahrer in Notzingen auseinander.
Politisch gehen die Meinungen über die Sicherheit für Radfahrer in Notzingen auseinander.

Notzingen. Die Vertreter der Notzinger Gemeinderatsfraktionen UKW, CDU und SPD setzten sich in der Gemeinderatssitzung gegen Bürgermeister Sven Haumacher durch und stimmten für die Veröffentlichung einer Umfrage über den Fahrrad-Verkehr im Ort. Gemeinsam hatten die Gemeinderäte festgestellt, dass in der Bevölkerung ein zunehmender Umstieg aufs Fahrrad stattfindet. Dieser Wechsel von vier auf zwei Räder erfordere laut dem Antrag sichere und geeignete Radwege. Die Fraktionsvertreter wollen nun von den Bürgerinnen und Bürgern wissen, wie die Radkultur in Notzingen verbessert und sicherer gestaltet werden kann. Zu diesem Zweck sei es notwendig, mittels Umfrage im Gemeindeblatt Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung einzuholen. „Gar nicht notwendig“, befand Bürgermeister Sven Haumacher die Umfrage. „Es ist problemlos möglich, mit dem Fahrrad Richtung Hochdorf, Schlierbach, Kirchheim oder Wernau zu fahren.“ Des Weiteren gäbe es auch innerorts kaum Verbesserungspotenzial für Radfahrer. Sven Haumacher betont: „Eine Befassung mit der Thematik würde sinnfrei Arbeitskapazität der Verwaltung binden.“ Für erstaunte Gesichter sorgte der Ortschef mit seiner Äußerung über Schutzstreifen für Radfahrer: „Diese sind trügerisch, einzelne Radfahrer behaupten sogar, dass Autofahrer durch die Markierung näher an den Radlern vorbeifahren.“ Trotz der Argumente des Bürgermeis- ters gegen die geforderte Umfrage ließen sich die Fraktionsvertreter nicht von ihrem Vorschlag abbringen - sie überstimmten den Ortschef und beschlossen die zweimalige Veröffentlichung im Gemeindeblatt sowie die nachfolgende Sichtung und Beratung der Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Thomas Krytzner