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Gemeinsames Ziel der Parteien

Zum Artikel „Gemeinsames Europafest“ und zur Randnotiz „Kämpfen statt kuscheln“ vom 21. Mai

Den Artikel „Gemeinsames Europafest“ hat die Teckboten-Redakteurin Irene Strifler kommentiert. Das kann man machen, muss man aber nicht. Zumindest nicht in dieser Form. Natürlich sind wir alle Menschen und nicht jeden Tag in Bestform, und sicher hat Frau Strifler einen solchen Tag erwischt, wo alles nicht so richtig läuft. Ansonsten hätte sie sicher als verantwortungsbewusste Redakteurin bemerkt, dass sie etwas sehr Schönes in Misskredit bringen will.

Da ich aktives Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen bin, stehe ich nun mit anderen zusammen am Grünen-Stand und suche das Gespräch mit den Bürgern, und so geht es den Kollegen der anderen demokratischen Parteien auch. Wir verstehen uns nicht als Feinde, sondern als Mitwettbewerber um die besseren Wege und Ideen zum gleichen Ziel. Darum werben wir bei den Menschen, und die finden es wohltuend, dass nicht aufeinander eingedroschen wird, sondern im Regelfall argumentiert wird. Und ja, es gibt sehr große Unterschiede und gegensätzliche Lösungsansätze der einzelnen Parteien, aber wir haben alle dasselbe Fundament.

Diese Unterschiede klarzumachen ist nicht nur eine Bringschuld der Politik, sondern auch eine Holschuld der Bürger. Nach meinem Empfinden wurden diese Unterschiede im Wahlkampf und im laufenden Jahr auch von den Medien sehr deutlich gemacht. Es ist keine Frage, wir demokratischen Parteien haben die Unterschiede sehr deutlich gemacht, jetzt ist eben auch mal die Zeit, unsere Gemeinsamkeit zu feiern. Der einzige Wehmutstropfen für mich persönlich ist, dass die Linkspartei nicht bei der Feier dabei ist, denn sie würde nach meinem Geschmack auch dazu gehören. Frau Strifler kann sich darauf verlassen, dass wir uns auch wieder „zoffen“, aber um den richtigen Weg, nicht um das Ziel. Wir können eben beides, kämpfen und kuscheln, und das alles zu seiner Zeit.

Roland Zizelmann, Kirchheim