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Getröstet durch die Bibelzitate

Zum Artikel: „Bibelzitate in der S-Bahn stören Linke“ vom 19.  Januar und die Leserbriefe dazu

Bis vor der Pandemie war ich täglich Fahrgast in der S-Bahn, und eines Tages hatte ich ein eindrucksvolles Erlebnis. Es war vor etwa zwei Jahren, als die Gesundheit meines sterbenskranken Vaters immer weiter bergab ging. Eine Zeit, die mich sehr viel Kraft gekostet hat und in der ich verzweifelt war, da ich hilflos daneben stand und gezwungen war, loszulassen.

An einem Tag, als ich meinen Feierabend antrat und mit der S-Bahn nach Hause fuhr, las ich einen Bibelspruch, der am Fenster der S-Bahn angebracht war. Leider habe ich keine Erinnerung mehr an den genauen Satz, irgendetwas mit Zuversicht und Liebe stand da. Ich fotografierte den Spruch ab und schickte ihn meinem Vater, der überzeugter Christ war, per Mail. Nicht nur für ihn waren die wenigen Worte ein Segen, auch ich fühlte mich dadurch getröstet und war sehr dankbar für den kraftgebenden Spruch aus der Bibel.

Seither habe ich bewusst nach diesen Bibelsprüchen Ausschau gehalten, und ich fühle mich überhaupt nicht bedrängt durch diese „Werbung“ im öffentlichen Raum. Dagegen nervt mich die ungefragte Werbung, die ich in meinem E-Mail-Postfach oder im Briefkasten vorfinde, sehr. Müsste man diese dann nicht auch abschaffen? Und vergessen manche Leute, dass viele umgangssprachliche Zitate ihren Ursprung aus der Bibel haben? Ich sage nur: Liebt eure Nächsten (modern: Feinde oder Andersdenkende), wie euch selbst.

Elke Korn, Wendlingen