Das Entsetzen ist groß, als Hagel und Starkregen übers Land zogen und stellenweise in kürzester Zeit alles zerstörten, was nach monatelanger Hege und Pflege im Garten gewachsen war. In den meisten Fällen sind die Schäden nun beseitigt und rund ums Haus blüht und gedeiht es wieder.
Mit ein paar wenigen Tipps können Hobbygärtner den eigenen Garten sicherer gegen Unwetter gestalten. „Damit das Wasser im Boden versickern kann, sollte man so wenig versiegelte Flächen wie möglich anlegen“, rät Eric Proisy, der bei der Nürtinger Firma Albrecht Bühler Baum und Garten den Bereich Gartengestaltung leitet. Beton und Asphalt verhindern, dass der Regen abfließt, und es kommt zum Wasserstau. Er empfiehlt daher: „Gibt es im Garten bereits bestehende versiegelte Flächen und Mauern, sollte man Rinnen und Drainagen anlegen.“
Eine große Hilfe bei Starkregen bieten künstlich angelegte Mulden, wo sich das Wasser ansammeln kann. „Dabei können auch Hohlkörper oder Zisternen im Gartenboden verbaut werden. Zum einen nehmen diese das Wasser von oben auf, zum anderen kann man es später zum Gießen nutzen“, erklärt er. Wer ein Haus neu plant, kann sich schon vor Baubeginn vor Überschwemmungen im eigenen Garten schützen, bestätigt Landschaftsgärtner und Geschäftsführer Albrecht Bühler. „Gibt es ein Gefälle, sollte dieses vom Gebäude weglaufen“, sagt er.
Bei der Art der Bepflanzung stellt Eric Proisy eine Veränderung fest, die sich in den vergangenen Jahren eingestellt hat: „Blumen, Hecken und Bäume müssen hierzulande immer mehr extreme Verhältnisse aushalten.“ Gegen Wind und Wasser könne der Garten zwar geschützt werden, gegen Hagel gäbe es aber kaum ein probates Mittel, so der Experte für Gartengestaltung. „In den meisten Fällen wachsen und blühen die Blumen nach einem Hagelschauer wieder.“ Wer sich jedoch mit Hagelschäden erst gar nicht befassen will, soll auf großblättrige Pflanzen verzichten und vermehrt Gräser verwenden, denn die haben eine kleinere Angriffsfläche und sind deutlich flexibler.
Albrecht Bühler rät dazu, Stauden- und Gehölzflächen anzulegen. „Besonders zum Haus hin schützen diese natürlichen Barrieren vor zu viel Wasser.“ Hecken, Sichtschutz und Mauern ermöglichen den natürlichen Schutz vor Wind und Sturm. „Die Art der Grundstücksumgrenzung spielt eine große Rolle bei Unwettern“, bestätigt Albrecht Bühler. Wer sich Hecken anlegt, sollte sie regelmäßig schneiden, denn der regelmäßige Schnitt verdichtet die Hecken. „So halten sie den Wind ab und werden zeitgleich resistenter gegen die Schneelast“, sagt Albrecht Bühler und Eric Proisy ergänzt: „Sichtschutzelemente sollten gut verankert sein. Mauern bringen nicht den gewünschten Effekt, wenn sie nicht richtig gebaut sind.“
Wer einen Teich im Garten hat, braucht sich kaum Sorgen vor Unwettern zu machen. „Bei naturnahen Teichen richtet Hagel eher am Rand Schaden an, wenn die Folie ungeschützt ist. Da hilft eine entsprechende Bepflanzung.“ Einen hundertprozentigen Unwetterschutz gibt es allerdings nicht, wie der Gestaltungsexperte erklärt: „Es wäre eine Illusion zu denken, dass trotz guter Planung nichts passiert.“