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GEZ-Gebühren gut angelegt

Zum Leserbrief „Beleidigter ARD-Vorsitzender“ vom 31. Dezember

Frau Schwartz kritisiert unter anderem den Rundfunkbeitrag und manche Sendeinhalte wie Krimis und Quiz-Shows der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, die aus guten Gründen, nämlich schlechten Erfahrungen (Gleichschaltung der Medien während der Nazi-Herrschaft - siehe Fragen von Frau Schwartz bezüglich Pressefreiheit und Meinungsbildung), im Grundgesetz verankert sind und unter anderem einen Bildungsauftrag haben. Und die durch den von der unabhängigen KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) festzulegenden Rundfunkbeitrag auch deshalb finanziert werden, damit möglichst wenig direkter politischer Einfluss auf Inhalte und Führungspersonal ausgeübt werden kann. Aber: Sind wirklich mehr als 90 Radio- und TV-Programme (inklusive aller dritten, vierten und fünften Programme) nötig?

Verschwänden allerdings die Öffentlich-Rechtlichen, blieben nur noch die Privatsender - früher Kabel-Fernsehen genannt. Schon in den 1980er-Jahren klassifizierte der Kabarettist ­Dieter Hildebrandt die Privaten im ARD-Scheiben­wischer so: „Bist Du erst einmal verkabelt, kriegst Du ­Scheiße, die sich stapelt.“ Und genau so ist es gekommen. Im Vergleich mit den werbefinanzierten Privaten sind die GEZ-Gebühren für die Öffent­lich-Rechtlichen gut angelegt - sie­he nochmals Presse­freiheit und Meinungsbildung. Viele Menschen möchten sich auch oder nur von den gebührenfinanzierten öffentlich-recht­lichen Programmen wie ARD ­Tagesschau, ZDF Heute-­Journal, Panorama, ­Monitor, „WiSo“, Frontal, Auslandsjournal et cetera und (relativ unabhängigen) Zeitungen wie Teckbote/Südwest-Presse, Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Welt, Badische Zeitung und vielen anderen mehr informieren lassen und nicht von werbeabhängigen Privatsendern sowie von der - wie Manfred Krug sie stets nannte - „BLÖD-Zeitung & Co“.

Dieter Thalheim, Kirchheim