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Gezerfe um ein paar alte Tiere

Zur Berichterstattung über die Weidetierhaltung am Schopflocher Torfmoor

Seit Wochen schon müssen wir das Gezerfe um eine Handvoll alter Tiere auf einem Stückchen Wiese beim Schopflocher Moor über uns ergehen lassen. Hierin hat sich die Naturschutzbehörde um der Rechthaberei willen buchstäblich verbissen, egal, was es für die Allgemeinheit kostet.

Ist denn hier kein Vorgesetzter oder kein Richter da, der sagt: „Nun ist es aber gut. Die paar alten Tiere bleiben auf der kleinen Wiese, bis sie weggestorben sind. Neue kommen nicht dazu und danach wird die Wiese sich selbst überlassen und der Naturschutz hat wieder etwas zu mähen.“

Wichtiger wäre es, über die Paragrafen hinweg einmal 500 Meter weiter südlich zu schauen. Da kommt man nämlich auf die Straße von Ochsenwang nach Schopfloch und fährt im Sommer mitten im Biosphärengebiet durch drei Meter hohe Maisfelder, die zur Bioenergiegewinnung angebaut werden. Der dabei anfallende Gärschlamm wird danach hinter den Feldern auf den Magerwiesen als Düngung entsorgt. Diese Böden werden, wie allgemein bekannt, durch den Mais ausgelaugt. Hier gibt es keine Schmetterlinge, keine Halsbandschnäpper, keine Juchtenkäfer, keine Gelbbauchunken oder Eidechsen mehr. Nicht einmal mehr Bodenwürmer. Von großflächig eingesetzten Herbiziden und Pestiziden ganz abgesehen, gibt es also für die Naturschutzbehörde noch sehr viel Wichtigeres zu tun und gleich viel zu lassen.

Dr. Sigmar Pfitzer, Dettingen