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Göppinger können mit Absage leben

Fußball Als Tabellenzweiter der abgebrochenen Oberligasaison hätte der GSV um den Aufstieg in die Regionalliga gespielt.

Göppingen. Der Göppinger Sportverein, der sich als Tabellenzweiter der abgebrochenen Saison nun Vizemeister der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg nennen darf, hat nach dem gestrigen Vorschlag der drei Landesverbände keine Chance auf den Aufstieg in die Regionalliga, weil die Relegation ins Wasser fällt. Beim ranghöchsten Klub des Fußballbezirks Neckar/Fils ist man darüber allerdings nicht böse, im Gegenteil. „Es ist eine faire und richtige Entscheidung, die jetzt in die Wege geleitet wurde“, sagt Spielleiter Ingo Miede, „wir sind nicht enttäuscht.“

Natürlich hätte man bei den Rot-Schwarzen die Erfahrung einer Relegation gerne mitgenommen, so Miede, aber wirtschaftlich sei es die bessere Lösung, weiterhin in der Oberliga zu spielen. „Die Sponsorenlage ist derzeit wackelig“, klärt der Spielleiter auf und ergänzt: „Wenn du aufsteigst, ist das natürlich ein Traum, aber emotional macht das unter diesen Bedingungen keinen Spaß. Außerdem hatten wir noch 13 Spiele zu spielen. Wer hätte sagen können, wo wir am Ende stehen? Vielleicht wären wir ja auch nur Sechster geworden.“

Der Göppinger Spielleiter geht fest davon aus, dass der Vorschlag der Landesverbände vom Montag bei den Verbandstagen im Juni formal auch angenommen wird. Auch die Stuttgarter Kickers, die als Tabellendritter erneut am Aufstieg vorbeigeschrammt sind, werden diese Entscheidung akzeptieren, ist er sich sicher. Die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart, die als Spitzenreiter in die Regionalliga aufsteigt, bezeichnet Miede als „völlig verdienten Meister“, weil die Mannschaft nach anfänglichen Problemen alles in Grund und Boden geschossen habe.

Im nächsten Schritt werden nun die Klubs im Land befragt. In Württemberg sollen sie sich binnen einer Woche zu der auf den Weg gebrachten Entscheidung äußern. Den endgültigen Beschluss fällt der außerordentliche Verbandstag, der im Juni stattfinden wird. Dessen Zustimmung für den Vorschlag des WFV-Präsidiums gilt als sehr wahrscheinlich. Da es keine Absteiger, aber auf der anderen Seite Aufsteiger geben wird, werden nach der kommenden Spielzeit mehr Vereine den Weg in die nächsttiefere Liga antreten. Wolfgang Karczewski