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Grüne fordern Innovationen bei Gewerbe und Bahn

Tradition Kirchheimer Gemeinderatsfraktion und Ortsverband haben zur kommunalpolitischen Fahrradtour geladen.

Kirchheim. Die kommunalpolitische Fahrradtour hatte die Kirchheimer Gemeinderatsfraktion und den Ortsverband der Grünen über den Radweg entlang der Lauter durch die Au bis hinter die Grünschnittsammelstelle geführt. Dort berichtete Stadträtin Sabine Lauterwasser über das geplante Gewerbegebiet in der Au und die Erschließung der Tennisplätze sowie eine anstehende neue Wohnbebauung auf den bisherigen Tennisplätzen. Eine neue Erschließung oder sogar eine komplette Verlegung der Grünschnittsammelstelle sei in diesem Zusammenhang ein interessantes Thema. Für die Grünen wären anstatt eines Gewerbegebietes, das bis an den Radweg reichen würde, auch ein Festplatz sowie Wohnmobilstellplätze denkbar. Bei der Weiterfahrt in Richtung Gewerbegebiet Hegelesberg wurde das anvisierte Wohngebiet Berg Ost gestreift. Max Blon, Grünen-Stadtrat und Mitglied im Ausschuss für Infrastruktur, Wohnen und Umwelt, bekräftigte die Haltung der Grünen. „Falscher Ort, falsche Bauweise und falscher Zeitpunkt.“ Außerdem würden der Autobahn-Lärm und die Entwässerung ein Problem darstellen.

Im Kruichling und am Hegelesberg konnten sich die Mitradelnden ein Bild von der Auslastung dieser Gewerbegebiete machen. „Man sieht hier gut, dass der Bedarf an Gewerbeflächen in Kirchheim vorhanden ist und dass es nicht mehr viele Reserven gibt“, stellte die Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Sabine Bur am Orde-Käß, fest. Allerdings stelle man sich innovative Gewerbegebiete deutlich anders vor. Sparsamerer Umgang mit den knappen Flächen, Dach- und Fassadenbegrünung, Photovoltaik und Versickerung des Oberflächenwassers müssten mindestens umgesetzt werden.

Am Kirchheimer Bahnhof informierte der Bahnexperte und Grünen-Bundestagsabgeordnete Matthias Gastel über aktuelle Entwicklungen und Diskussionen. Da die S 1 künftig zwar im Viertelstundentakt verkehren soll, jede zweite Bahn aber von Wendlingen nach Nürtingen fahren werde, sei für Kirchheim der Betrieb eines Regionalzugs namens Stukix im Gespräch. Dieser könne über den Fildertunnel, den Flughafen, die Neubaustrecke der Bahn und eine Südumfahrung in Wendlingen direkt nach Kirchheim fahren und die Fahrzeit nach Stuttgart deutlich verkürzen. Des Weiteren stellte er eine Masterarbeit zum Thema S-Bahn nach Weilheim vor. „Hier sehe ich eine große Chance, die Strecke Kirchheim-Weilheim und später auch Bad Boll-Göppingen zu reaktivieren.“ Den letzten Punkt der Tour bildete das geplante Gewerbegebiet Bohnau Süd, für das derzeit ein Bebauungsplanverfahren läuft. Im Gegensatz zum Gewerbegebiet am Hungerberg handele es sich hier um eine Fläche, die im Flächennutzungsplan bereits als Gewerbefläche ausgewiesen ist und die durch das direkt anschließende Gebiet Bohnau und die Autobahn bereits belas- tet sei, so Stadtrat Max Blon. „Wir stehen einer Ansiedlung von Zukunftstechnologien offen gegenüber, wenn das Gewerbegebiet nach neuesten ökologischen und energetischen Standards errichtet wird“, erklärte Stadtrat Max Blon. Anstatt Flächen in regionalen Grünzügen auszuweisen, sollten aus Sicht der Grünen von den Kommunen aber die vorhandenen Gewerbeflächen aktiviert werden.pm