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Handyverbot an Schulen

Nicht nur in Kirchheim, sondern auch in sämtlichen Gebieten Deutschlands setzen viele Schulen das Handyverbot weiterhin durch. „Es lenkt die Schüler ab“; „Wenn das Handy in der Schule erlaubt ist, verbringen die Kinder rund um die Uhr ihre Zeit am Sündengerät“; „Die Schüler sollen in den Pausen miteinander reden, um ihre sozialen Kompetenzen zu halten“. Das mag alles richtig sein. Das Handy ist jedoch viel mehr als das Werk des Teufels. Es bietet Schülerinnen und Schüler den Zugang auf aufschlussreiche und umfangreiche Websites innerhalb weniger Sekunden, welche zur kostenlosen und einfachen Bildung beitragen können. Selbst in der Mittagspause, wenn genug Zeit ist, um sich nochmal mit den Themen der Matheklassenarbeit auseinanderzusetzen, darf der Schüler oder die Schülerin das Handy nicht als Lernmittel verwenden.

Wie wäre es denn mal mit einem vernünftigen Angebot? Während der Unterrichtszeit liegt das Handy ausgeschaltet in der Tasche, außer der Lehrer oder die Lehrerin erlauben den Umgang. Dafür richten die Schulen Wireless Access Points ein, also Zonen, in welchen die Schüler über kostenloses Wlan, welches von der Schule bereitgestellt wird, verfügen, um wenigstens in der Mittagspause ihr Handy verwenden zu dürfen. Ich kann ihnen nicht oft genug berichten, wie wichtig der Internetzugang für meine bevorstehenden Mathearbeiten war. Ich hätte mir jedoch gewünscht, auch mal in Pausen schnell das neue „Simple Math“-Video zum Thema Integralrechnungen via Handy anschauen zu können.

Ob Sie wollen oder nicht: Das Handy ist essenzieller Bestandteil unserer Kultur. Wenn wir weiterhin diesen Digitalisierungsschritt verweigern, wirft das konsequent ein schlechtes Licht auf die deutsche digitale Infrastruktur.

Emil Hennrich, Kirchheim