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Heimstärke und Defensive als Trümpfe

VfL Kirchheim Mit rund eineinhalb Jahren Verspätung feiern die Teckstädter am Samstag ihre Verbandsligapremiere. Zu Gast ist der TV Steinheim. Von Max Pradler

Gemeinsam stark: Der VfL muss in der bärenstark besetzten Verbandsliga auf den Teamgeist setzen, um das anvisierte Ziel Klassene
Gemeinsam stark: Der VfL muss in der bärenstark besetzten Verbandsliga auf den Teamgeist setzen, um das anvisierte Ziel Klassenerhalt erreichen zu können. Foto: Markus Brändli

Exakt 560 Tage ist es her. Damals, an jenem 7. März 2020, feierten die Handballer des VfL Kirchheim mit einem souveränen 33:24-Heimsieg gegen den TSV Bad Saulgau den Aufstieg in die Verbandsliga. Nichtsahnend, dass dieser Erfolg vor heimischem Publikum vorerst das letzte Erlebnis auf der Platte sein wird und das Premierenspiel im neu gegründeten Verbands- oberhaus über eineinhalb Jahre auf sich warten lässt - jetzt hat die Durststrecke ein Ende: Diesen Samstagabend empfängt der VfL um 20 Uhr zum Saisonauftakt den TV Steinheim am Albuch in der Walter-Jacob-Halle.

Neuer taktischer Feinschliff

Nachdem das Team um Kapitän Robin Habermeier während des Lockdowns monatelang in Joggingschuhen fleißig das Gebiet rund um die Bürgerseen erkundet hatte, steht seit Ende Juni wieder gewohntes Mannschaftstraining auf dem Plan. Während im ersten Teil der Vorbereitung noch größtenteils Kondition gebolzt und Kraft aufgebaut wurde, war in den vergangenen Wochen vor allem taktischer Feinschliff angesagt. Dabei ging es Trainer Engelbert Eisenbeil darum, das Hauptaugenmerk auf die Defensive zu legen. „Wir haben unser System leicht angepasst. Es wird jetzt mehr auf die Abwehrarbeit ankommen, um dann blitzschnell und überfallartig in den Angriff zu starten. Ziel ist, dass wir so zu einfacheren Abschlussmöglichkeiten kommen“, schildert Julian Mikolaj, spielender Pressewart der Kirchheimer. Für den torgefährlichen Linksaußen ist die taktische Maßnahme nachvollziehbar: „Da in der Verbandsliga nochmals deutlich körperbetonter gespielt wird als in der Landesliga, führt der Klassenerhalt nur über eine stabile Defensive“, sagt er.

In fünf Vorbereitungsspielen hatte das Eisenbeil-Team bereits die Gelegenheit, die neue Ausrichtung unter Wettkampfbedingungen auf die Probe zu stellen - mit positivem Fazit. „Die Begegnungen waren vielversprechend. Wir hatten ein gutes Gefühl auf dem Feld und die neue Ausrichtung gibt uns Sicherheit. Den Rückenwind wollen wir nun mitnehmen in die Saison“, fasst Mikolaj zufrieden zusammen.

Kleiner Kader zum Auftakt

Doch nicht nur taktisch hat sich bei den Teckstädtern einiges getan. Auch personell geht der VfL in dieser Saison zumindest in den ersten Wochen stark dezimiert an den Start. Die Verletztenliste ist lang: Leo Real fällt wegen anhaltender Kniebeschwerden voraussichtlich bis zum Winter aus. Ebenfalls zu früh kommt der Saisonstart für die Hamann-Brüder Michel und Lars. Während Michel seit Längerem eine Knieverletzung plagt, hat sich sein jüngerer Bruder Lars am vergangenen Wochenende die Nase gebrochen. Deutlich länger fehlt hingegen Dominik Burkhardt, der berufsbedingt die nächsten sechs Monate in Dubai verbringen wird. Und als wäre das nicht schon genug, hat sich Leistungsträger Benjamin Sott während der spielfreien Zeit dafür entschieden, seine Laufbahn als aktiver Handballer - vorerst - zu beenden. Ein Verlust, der für den VfL in dieser Saison besonders schwer wiegen dürfte.

Umso erfreulicher die Nachricht, dass mit Peter Sadowksi ein alter Bekannter sein Comeback im blauen Trikot feiert. Der 36-Jährige, der seine Laufbahn eigentlich bereits beendet hatte, will seinen ehemaligen Mannschaftskameraden nun nochmals tatkräftig unter die Arme greifen und die Lücke am Kreis schließen. „Die personelle Situation schweißt uns nur noch mehr zusammen. Wir sind hoch motiviert und können es kaum abwarten, endlich wieder vor unseren Fans in der heimischen Halle zu spielen“, freut sich Julian Mikolaj.