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„Hilfe, mein Kind kann nicht richtig lesen“

Beobachten: „Eltern kennen ihre Kinder am besten“, davon ist Angelika Schedel überzeugt. „Sie merken schon sehr früh, dass ihr Kind beispielsweise Probleme mit der Sprache hat.“ Eine Lese-, Rechtschreib- oder Rechenschwäche erkennt man laut der Expertin schneller, wenn es ältere Geschwister in der Familie gibt. „Dann hat man den direkten Vergleich und sieht, wie das jüngere Kind sich im Gegensatz zum älteren entwickelt“, erzählt sie. Wer ein Einzelkind hat, sollte einen Blick auf die Entwicklung der gleichaltrigen Freunde werfen.

Untersuchen: Wenn sowohl den Eltern und Therapeuten als auch den Lehrern oder Erziehern klar ist, dass irgendwas mit dem Kind nicht stimmt, sind ärztliche Untersuchungen unumgänglich. Ist das Auge genau so beweglich wie bei anderen Kindern? Müssen die Augenmuskeln trainiert werden? Und was ist mit den Ohren? Leidet das Kind an einer Geräuschüberflutung? Kann es sich deshalb so schlecht konzentrieren? „Man muss herumexperimentieren, bis klar ist, was mit dem Kind eigentlich los ist“, sagt Angelika Schedel.

Therapieren: Mit der Diagnose geht es zum Therapeuten. Nach und nach wird zum Beispiel die Leseschwäche aus dem Weg geräumt. „Dabei beseitigen wir Stolpersteine, die dem Kind Probleme bereiten, und bauen sie nach und nach wieder ein - zum Beispiel bei Diktaten“, erklärt die Pädagogin. Wichtig sei es, mit Erfolgserlebnissen zu arbeiten. Nur so hat das Kind den Willen, weiterzumachen. „Eineinhalb bis zwei Jahre Therapie reichen aus, und das Kind kann wieder lesen“, erklärt Angelika Schedel. Bei Erwachsenen dauert es länger.sei