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Hungerberg und Hochwasser

Zur Berichterstattung über den Hungerberg

Die aktuellen Unwetter und Starkregenereignisse machen die Folgen der Klimaerwärmung in erschreckender Weise deutlich und zeigen für die geplanten Gewerbegebiete neue Aspekte auf. Sowohl der Hungerberg als auch Bohnau-Süd befinden sich in erhöhter Lage. Starkregen wurde bisher von Wiesen und Äckern aufgenommen und dem Grundwasser zugeführt. Wenn diese Flächen versiegelt werden, werden die Wassermassen größtenteils oberflächlich abfließen. Doch wohin? Der Jauchertbach wird diese Wassermassen nicht aufnehmen können, Überflutungen werden auch hier möglich sein. Um die Folgen des Klimawandels abzuschwächen, fordert die Wissenschaft schon lange, der Natur, Bächen und Flüssen wieder mehr Raum zu geben und Flächen zu entsiegeln. Nun werden auch erste Forderungen aus der Politik laut, solche Maßnahmen umzusetzen. Dieses Verständnis scheint hier noch nicht angekommen zu sein.

Die Entscheidung zur Umwandlung des Hungerbergs von einer Natur- und Landwirtschaftsfläche in einen emissionsträchtigen Gewerbepark mit 24 Stunden-Betrieb wurde gefällt, ohne vorab die Meinung der betroffenen Bürger abzufragen. Das Vorantreiben der Maßnahmen, ungeachtet der Ablehnung aus Teilen der Bevölkerung, macht deutlich, dass wirtschaftliche Interessen weiterhin oberste Priorität haben. Neue Technologien brauchen Fläche, das ist richtig. Doch solche Flächen stehen als bereits genehmigte Industrieflächen in der Region Stuttgart zur Verfügung und weitere werden durch Umstrukturierung entstehen. Dort, wo sie entstehen, werden Arbeitsplätze frei, und hier sollten auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Es wird Zeit, dem Klimawandel verantwortungsbewusst und konsequent entgegen zu wirken, und die Natur zu erhalten, statt zu zerstören. Nur so kann die Bevölkerung bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden.

Silvia Malter, Kirchheim, Nabu Teck