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Im Zeichen des Eisbären beraten, geplant und gebaut

Das Kirchheimer Planungsbüro Bankwitz beraten planen bauen hat sich in den letzten 50 Jahren zu einem Unternehmen entwickelt, das das gesamte Leistungsspektrum eines Generalplanungs- und Architekturbüros abdeckt. Im Interview spricht Geschäftsführer Matthias Bankwitz über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Was waren vor 50 Jahren die Beweggründe für die Gründung des Unternehmens?

Matthias Bankwitz:

Mein Vater, Fritz-Uli Bankwitz, hat das Unternehmen im Jahr 1971 gegründet. Damals war er 35 Jahre alt. Gemeinsam mit einem Partner hatte er zuvor bereits ein Architekturbüro geführt. Nachdem diese Partnerschaft auseinandergegangen ist, hat er sich selbstständig gemacht und einige der Aufträge mitgenommen. Die neuen Büroräume waren in meinem Elternhaus im Schafhofweg in Kirchheim unter Teck untergebracht. Dort hat, wenn man so will, alles angefangen.

Wie wurden erste Aufträge generiert?

Zu der damaligen Zeit haben die ersten Bauträger angefangen, Projekte in Kirchheim und Umgebung zu entwickeln und zu bauen. Mein Vater hat im wesentlichen Wohnbauprojekte bearbeitet und einfach eine gute Arbeit geleistet. Dies wurde von den Auftraggebern durch entsprechende Weiterempfehlungen gewürdigt, was wiederum für neue Beauftragungen sorgte.

Wie hat sich das Unternehmen im Lauf der Jahre ­weiterentwickelt?

Nach zweijähriger Tätigkeit als angestellter Architekt beteiligte ich mich ab dem 1. Januar 1994 an dem von meinem Vater gegründeten Architekturbüro, das ab diesem Zeitpunkt unter dem Namen Bankwitz Architekten firmierte. Seitdem hat sich das Unternehmen kontinuierlich weiterentwickelt. Zu Beginn wurden überwiegend Planungsleistungen erbracht. Es wurden vor allem Entwürfe ausgearbeitet und Bauanträge erstellt. Nachdem ich 1994 Teil des Unternehmens wurde, kamen nach und nach weitere Architektenleistungen hinzu, zum Beispiel die Bauüberwachung. Unser Plan war immer, in verschiedenen Bereichen des Hochbaus tätig zu sein, um eventuelle Krisen in einem Bereich besser überstehen zu können. Daher haben wir auch immer mehr öffentliche Projekte bearbeitet und zeitgleich in dem Bereich Industrie- und Gewerbebau akquiriert. Auch die Projektgrößen haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Die ersten Projekte waren Anbauten und Umbauten. Der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 35 Wohnungen ab 1995 stellte den ersten größeren Auftrag im Wohnungsbau dar. Heute planen und errichten wir ganze Wohnanlagen mit über 100 Wohnungen. Diese Entwicklung war nur dadurch möglich, dass auch die Mitarbeiterzahl im Büro stetig wuchs. Während wir nach der Gründung des Unternehmens mit drei bis fünf Mitarbeitern in einem circa 120 Quadratmeter großen Büro auf dem Schafhof arbeiteten, zogen wir 2008 mit 18 Personen in unser neu errichtetes Eisbärhaus. 2020 haben wir dann das benachbarte Grundstück erworben, um das Eisbärhaus durch einen Neubau zu vergrößern. Unsere Bürowelt verteilt sich nun auf 1050 Quadratmeter. Heute arbeiten fast 60 Mitspieler in unserem Unternehmen.

Welche Projekte in der Region erfüllen sie mit Stolz/waren z. B. besonders anspruchsvoll?

Die Themen energetisch-optimiertes, ökologisches und nachhaltiges Bauen liegen uns besonders am Herzen. Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ist zwar noch ausbaufähig, aber wir bemerken hier ein Umdenken. Vor allem in den letzten Jahren durften wir immer mehr nachhaltige Gebäude planen und bauen. Vor allem Kindertagesstätten konnten wir konsequent mit ökologischen Materialien bauen. Inzwischen planen und errichten wir aber auch viele unserer Wohnbauprojekte in Holz- oder Holz-Hybrid-Bauweise. Und auch im Geschäftsbereich „Industrie- und Gewerbebau“ haben wir bereits Projekte umgesetzt, die nachhaltig sind. Von der Erweiterung einer Halle in Holzbauweise, über die Nutzung von Geothermie oder einer Photovoltaikanlage zur Wärme- bzw. Stromerzeugung bis hin zur Auswahl und Verarbeitung der Materialien nach ökologischen Kriterien ist hier alles dabei. All diese nachhaltig umgesetzten Projekte erfüllen mich mit Stolz, weil ich merke, dass wir mit dem, was wir tun, auf dem richtigen Weg sind.

Welche Bereiche sind ­spannender? Gewerblicher, öffentlicher oder Wohnbau? Warum?

Meiner Meinung nach sind alle Projekte spannend, die interessante Aufgabenstellungen als Startbedingung haben.

Das hat nichts mit dem Geschäftsbereich zu tun. „Spannend“ sind für mich vor allem die Projekte, bei denen wir das Thema Nachhaltigkeit umsetzen können.

Wie haben sich (Kern-) Kompetenzen in 50 Jahren Firmengeschichte verändert?

Seit 2000, das heißt seit über 20 Jahren, bieten wir als Generalplaner auf Wunsch alle Planungsleistungen aus einer Hand an. In diesem Fall übernehmen wir für unsere Kunden zusätzlich Teile der Bauherrenaufgaben im Bereich der Projektsteuerung. Neben den Architektenleistungen beinhaltet die Generalplanungsleistung zum Beispiel zusätzlich die Tragwerksplanung, die Heizungs- Lüftungs- Sanitär- oder auch die Freianlagenplanung. Seit einigen Jahren haben wir eine sehr aktive Wettbewerbsabteilung, die vor allem bei der Akquise von öffentlichen Aufträgen hilft. Über all die Jahre konnten wir zusätzlich durch die Betreuung vieler Umbaumaßnahmen eine hohe Kompetenz beim Thema „Bauen im Bestand“ und „Bauen im Betrieb“ entwickeln. Dieses Wissen können wir nun auf viele andere Projekte übertragen.

Seit dem Einzug ins Eisbärhaus im Jahr 2008 hat sich die Kompetenz rund um das nachhaltige Bauen erheblich vergrößert. Um die Menschen von den Vorteilen eines nachhaltig geplanten und gebauten Gebäudes zu überzeugen, zeigen wir ihnen die positiven Aspekte nicht nur auf dem Papier. Vielmehr steht unser Bürogebäude in allen Details für ein ökologisches, energetisch und wirtschaftlich sinnvolles und damit nachhaltiges Gebäude. Die Erfahrungen, die wir bei dessen Planung, Bau und Unterhalt gesammelt haben, geben wir sehr gerne an unsere Kunden weiter.

Wie haben sich die Kundenansprüche im Lauf der Zeit verändert?

Es fällt auf, dass Kunden Büros mit einem großen Erfahrungsschatz schätzen und ein immer professionelleres Projektmanagement fordern. Dazu gehört zum Beispiel die konsequente Verfolgung der Kosten und Termine eines Projektes. Daher nutzen wir inzwischen für unsere Projekte das sogenannte Lean Construction Management. Kerngedanke hierbei ist es, die Wertschöpfungsprozesse eines Bauprojektes so zu organisieren, dass sie „lean“, zu Deutsch effektiv, werden. Projekte werden ganzheitlich gesteuert, um sie noch schneller und effizienter - in höherer Qualität und unter präziser Einhaltung von Kosten- und Terminvorgaben - umzusetzen. Zusätzlich sind wir uns sicher, dass das Thema Building Information Modeling (BIM) in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. BIM stellt eine grundsätzlich neue Herangehensweise an den Planungsprozess dar. Das zentrale Thema von BIM ist es, alle an einem Bauprojekt beteiligten Unternehmen und Personen digital zu vernetzen. So können alle Projektbeteiligten effizienter arbeiten. Das spart Zeit, Ressourcen und somit Geld und ist damit für unsere Kunden ein großer Vorteil gegenüber der traditionellen Herangehensweise.

Wir glauben auch, dass es aufgrund des Fachkräftemangels und dem Wunsch nach einer gleichbleibenden oder gar höheren Qualität notwendig wird, immer mehr in vorgefertigten Elementen zu planen und zu bauen. Außerdem wird dem Thema der Nachhaltigkeit immer größere Beachtung geschenkt.

Was macht den Erfolg des ­Büros in der Bauwelt aus und wie halten Sie künftig am ­Erfolg fest?

Um unseren Erfolg nachhaltig zu sichern und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können, stellt sich unser Strategiebeirat quartalsweise Kernfragen zum Thema Wertschöpfung und berücksichtigt die gewonnenen Ergebnisse bei der künftigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Wir beobachten stetig, was auf dem Markt passiert und passen uns daran an. Auch die sich ändernden Anforderungen, die die Kunden an uns stellen, fließen natürlich hierbei ein. Darüber hinaus wird das Unternehmen auf der Grundlage von Sieben-Jahres-Plänen nachhaltig und wirtschaftlich geführt. Wir vergleichen das Ganze immer mit einer Autofahrt mit Fernlicht. Wir blicken gerne weit nach vorne, denn nur so sehen wir rechtzeitig, was auf uns zukommt und können uns darauf einstellen.

Weiterhin definieren wir uns als fortwährend lernendes Unternehmen. Stillstand bedeutet Rückschritt - persönlich, für unser Büro und die von uns bearbeiteten Projekte. Daher liegt uns zum Beispiel die Weiterentwicklung unserer Mitspieler*innen sehr am Herzen. Unser Ziel ist es, nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen und für die Zukunft zu sichern. Dies ist nur erreichbar, wenn sich alle Mitspieler ständig persönlich und fachlich weiterentwickeln. Was wir außerdem sehr oft von Außenstehenden hören: Wir sind authentisch in dem, was wir tun. Die Konsequenz, mit der wir das Thema Nachhaltigkeit leben, finden viele Menschen klasse - von unserem Firmensitz, dem Eisbärhaus, über unsere besondere Spielkultur, bis hin zu den nachhaltigen Projekten, die wir planen und bauen.

Welche Projekte betreut Bankwitz aktuell in Kirchheim und Umgebung?

Derzeit planen und bauen wir viele Wohnbauprojekte in der Region. So entstehen derzeit in der Schöllkopfstraße in Kirchheim unter Teck zwei neue Wohnanlagen mit insgesamt 113 Wohneinheiten. Darüber hinaus ist gleich daneben die Modernisierung und Erweiterung der Wohnanlage in den Badwiesen in Planung. Die vorhandenen Wohngebäude werden aufgestockt, wodurch zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird. Durch zusätzliche Wohngebäude in Holzbauweise wird das bereits vorhandene Grundstück weiter nachverdichtet und so die Gesamtwohnfläche ohne zusätzlichen Flächenverbrauch um 62 Prozent und auf 309 Wohneinheiten erhöht. In Wernau entsteht derzeit eine Wohnanlage mit vier Mehrfamilienhäusern in Holzbauweise. Und dort, wo derzeit noch die einstige Gaststätte Adler mit seiner Fachwerkfassade das Ortsbild von Owen prägt, entsteht zukünftig die Wohnanlage „Lauterquartier“. Als Landmarke an der Kreuzung nach Beuren wird ein moderner Gebäudekomplex mit vier unterschiedlich großen Häusern errichtet.

Von den Stadtwerken Kirchheim unter Teck wurde unser Büro mit dem Umbau und der Erweiterung des Betriebsgebäudes in der Hans-Böckler-Straße beauftragt. Das nachhaltige Leuchtturmprojekt vereint gleich mehrere Aspekte des umweltgerechten Bauens: Holzbauweise, Photovoltaik sowie regenerative Energien für Heizung, Kühlung und Lüftung inkl. Wärmerückgewinnung.

Wir sind jedoch auch im Bereich der Sanierung und dem Umbau von Bestandsgebäuden tätig. Bereits seit dem Jahr 2011 wird unser Büro mit Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an der Martinskirche in Kirchheim unter Teck betraut. Im dritten Bauabschnitt befassen wir uns im Moment mit der Sanierung bzw. dem Umbau des Innenraumes der Kirche. In München setzen wir ein großes Bürogebäude brandschutztechnisch instand. In dem Gebäude arbeiten circa 1500 Menschen, und alle Baumaßnahmen finden im laufenden Betrieb statt. Eine große fachliche und logistische Herausforderung, die wir bislang sehr gut bewältigt haben.

Sie sprechen von der ­Mannschaft und nicht von Mitarbeitern. Warum?

Wirtschaft ist für uns ein Mannschaftsspiel. Deswegen suchen wir Mannschaftsspielerinnen und Mannschaftsspieler. Es gewinnt immer die beste Mannschaft, nie ein einzelner - wenn auch sehr guter - Spieler. Unsere Werte „Freiheit“ und „Vertrauen“ sowie der transparente Aufbau des Unternehmens machen alle Mitspielerinnen und Mitspieler zu Mitunternehmern. Alle beteiligen sich an der Weiterentwicklung des Büros und steuern durch ihre Leistungen ihren persönlichen Beitrag für die Erreichung der gemeinsamen Ziele bei. Dabei spielen der freundschaftlich-vertrauensvolle Umgang miteinander, die sachlich-zielorientierte Kommunikation auf Augenhöhe, die persönliche und fachliche Weiterentwicklung sowie das Lernen aus Fehlern eine wichtige Rolle.

Welche Werte sind für das Unternehmen wichtig?

Die Basis für unser Miteinander und die Grundlage für alle Entscheidungen und Aktivitäten in unserem Unternehmen sind unsere gemeinsamen Werte: Kontinuierliche Verbesserung, Begeisterung, Ganzheitlichkeit, Freiheit und Vertrauen. Gemeinsam mit allen Mitspielerinnen und Mitspielern haben wir eine eigene Spielkultur erarbeitet, die das Arbeiten und den Umgang miteinander definiert. Ich bin mir sicher: Nur wer seine Werte lebt, ist glaubhaft und kann die Menschen begeistern und mitreißen.

Welche Ziele und ­Visionen verfolgen Sie mit dem ­Unternehmen?

Mein persönliches Motto ist mit einem Zitat von Laotse gut beschrieben: „Gut geht, wer ohne Spuren geht.“ Es ist ja nicht verboten, die Welt ein bisschen besser zu verlassen, als man sie angetroffen hat. Daher hat sich unser Büro in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt in Richtung eines nachhaltig und ganzheitlich agierenden Unternehmens entwickelt. Grundlage für diese Entwicklung ist, dass ich der festen Überzeugung bin, dass es einen Weg gibt, ein Unternehmen so zu führen, dass es innerhalb der gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beispielhaft nachhaltig agiert und so seinen Beitrag zu einer positiven Weiterentwicklung unserer Gesellschaft leistet. Unser Ziel ist es, durch dieses Verhalten authentisches Vorbild zu sein und andere für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Welche bemerkenswerten Höhen und Tiefen gab es in den letzten 50 Jahren?

Die Baukonjunktur ist ab Mitte der 1990er bis ins Jahr 2011 „auf der Stelle getreten“. Trotz dieser nicht vorhandenen Weiterentwicklung hat sich unser Büro in dieser Zeit erheblich vergrößert. Eine richtige Krise hatten wir in den 50 Jahren nicht. Das liegt sicher auch daran, dass wir die unvermeidlichen Rückschläge immer als Chancen wahrgenommen haben. Manchmal ist es gut, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, weil man gezwungen wird, das bisherige Vorgehen wieder zu überdenken, Dinge zu ändern und sich wieder mehr anzustrengen. Darauf führe ich auch unser kontinuierliches Wachstum zurück.

Wie gehen Sie mit dem ­Thema Klima und Nachhaltigkeit um?

Unser Büro sieht sich in der Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt, in der und mit der gewirtschaftet wird. Wir wollen Lebensraum und Lebensqualität schaffen und bewahren. Auf diesem umfassenden Ansatz baut unser gesamtes Handeln innerhalb und außerhalb des Unternehmens auf. Durch die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben, die alle die erfolgreiche Ausrichtung auf Nachhaltigkeit unter Beweis stellen, prüfen wir regelmäßig die Entwicklung unseres Büros. So wurden wir im Jahr 2012 mit dem Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Darüber hinaus wurden wir als erstes Generalplanungs- und Architekturbüro bundesweit nach den höchsten EU-Standards für das Umweltmanagementsystem zertifiziert. Die Auszeichnung des Büros mit dem EMAS-Gütesiegel unterstreicht die in unserem Unternehmen seit Jahrzehnten verfolgte Nachhaltigkeitsstrategie.

Außerdem haben wir mit dem Eisbärhaus ein Gebäude errichtet, das neue Maßstäbe im Bereich des nachhaltigen Bauens setzt. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde 2008 bezogen (Bauteile A+B) und im Jahr 2020 durch den Bauteil C erweitert. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat das Projekt hierfür nicht nur mit zwei Zertifikaten in Platin bedacht, sondern ihm auch die höchste Bewertung bescheinigt, die bisher weltweit in einem Zertifizierungsverfahren der Gesellschaft erreicht worden ist. Neben der Anerkennung in Platin wurde das Eisbärhaus, Bauteile A+B, als eines der ersten Gebäude bundesweit als „klimapositiv“ ausgezeichnet, was dessen CO2-Neutralität im Betrieb bestätigt. Auch der neue Bauteil C ist nach DGNB-Definition schon heute klimapositiv. Möglich ist dies durch die Umsetzung eines ganzheitlichen Gebäudekonzeptes. Im Rahmen des Tages der offenen Tür laden wir alle ein, sich unseren Firmensitz einmal genauer anzuschauen und so mehr über unser Unternehmen und das nachhaltige Bauen zu erfahren.

Das Interview führte Thomas Krytzner.

Der Erfolg kommt mit der Mannschaft

Bankwitz beraten planen bauen setzt auf Teamwork. Die Belegschaft sieht sich deshalb als Mannschaft, die aus Mitspielern, Teamführern und Spielführern besteht. Wie erfolgreich die Mannschaftsstrategie ist, bestätigen die Stimmen der Mitspieler.

Anna Ringel:

Ich arbeite seit fast zwei Jahren im Büro Bankwitz. Als Architektin unterstütze ich den Geschäftsbereich „Industrie- und Gewerbebau“ und bin außerdem die Wissensträgerin für das Building Information Modeling (BIM). BIM stellt, im Vergleich zu der traditionellen Arbeitsweise mit einer reinen 2D/3D-CAD-Software, eine grundsätzlich neue Herangehensweise an den Planungsprozess dar. Das ist sehr spannend, und es macht mir großen Spaß, dass ich dabei jeden Tag etwas Neues dazulernen kann!

Brigitte Homburg:

Ich bin seit Juli 2019 Teil der Mannschaft und seither im Bereich „Industrie- und Gewerbebau“ als Bauzeichnerin in der Werkplanung tätig. Als Quereinsteigerin bin ich froh, hier die Chance bekommen zu haben, mich beruflich weiterzuentwickeln. Es macht viel Spaß, so selbstständig arbeiten zu dürfen mit einem starken Team im Rücken, das einen unterstützt.

Thomas Wagner:

Seit 16 Jahren bin ich als Architekt tätig, davon bin ich seit 12 Jahren im Büro Bankwitz angestellt. Ich spiele gerne in der Mannschaft von Bankwitz beraten planen bauen, weil ich hier ökologische, energetisch sinnvolle und damit nachhaltige Bauwerke planen und begleiten kann.

Uwe Ruckgaber:

Ich arbeite seit 24 Jahren als Architekt. Seit drei Jahren bin ich hier im Büro und seit letztem Jahr Teamführer. Das Spannende am Beruf des Architekten ist nicht, ausschließlich zu gestalten und zu koordinieren, sondern sich ganzheitlich mit dem zu beschäftigen, was durch sein Tun entsteht.

„Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit“, sagt Eric Schweitzer. Das Büro Bankwitz steht meiner Meinung nach mit seinen Werten beispielhaft für Nachhaltigkeit und ermöglicht es uns, im Team genau daran erfolgreich zu arbeiten. Ich gratuliere zum 50-jährigen Jubiläum und bin stolz darauf, ein Teil dieser großartigen Mannschaft zu sein.

Bildung und Weiterentwicklung sind das A und O einer Mannschaft

Sonja Dieterle,

ist im dritten Jahr der Ausbildung zur Bauzeichnerin, gibt einen interessanten Einblick in ihr Leben als Auszubildende in der Mannschaft bei Bankwitz beraten planen bauen:

Wie beschreiben Sie Ihre Eindrücke der Ausbildung bei der Bankwitz-Mannschaft?

Sonja Dieterle: Seit September 2019 bin ich Teil der Mannschaft der Bankwitz beraten planen bauen GmbH. Derzeit bin ich also im dritten Lehrjahr der Ausbildung zur Bauzeichnerin. Ich finde es großartig, dass immer drei Auszubildende pro Ausbildungsjahr eingestellt werden. Das erleichtert den Einstieg in das Unternehmen ungemein. Besonders ist auch, dass wir Azubis direkt nach Ausbildungsbeginn mit unseren Paten an realen Projekten arbeiten. Wir bekommen hier viel Verantwortung übertragen. Dabei steht jedem die Möglichkeit offen, sich fachlich weiterzuentwickeln, zum Beispiel im Bereich BIM/3D-Zeichnen, oder sich bürointern zu engagieren. Aktuell bin ich Teil des BA KVP (Bankwitz kontinuierlicher Verbesserungsprozess) und leiste so meinen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Unsere Bürokultur ist auch außergewöhnlich. Wir denken sehr an unsere Umwelt und lernen, wie wir bewusster und nachhaltiger mit ihr umgehen können.

Wie läuft der Besuch der Berufsschule ab?

Diejenigen, die ihre Ausbildung im normalen dualen System absolvieren, besuchen an eineinhalb Tagen pro Woche die Steinbeisschule in Stuttgart. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, während der Ausbildung die Fachhochschulreife zu erlangen. Dann findet der Unterricht jedoch als Blockunterricht in der Berufsschule in Nürtingen statt. In der Berufsschule lernt man viele Auszubildende aus anderen Unternehmen kennen. Das ist sehr spannend, weil man sich mit ihnen austauschen und auch mehr über andere Betriebe erfahren kann. Neben den allgemeinen Fächern wie Deutsch und Englisch gibt es Fächer, in denen berufsspezifische Inhalte vermittelt werden. Die Berufsschule ist daher wichtiger Bestandteil der Ausbildung und vermittelt viele theoretische Kenntnisse. Praktisch umsetzen kann man das Erlernte dann im Büro.

Was genau macht eine ­Bauzeichnerin? Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Bauzeichner*innen setzen die Entwürfe und Vorgaben von Architekt*innen sowie Bauingenieur*innen um und erstellen maßstabsgerechte Zeichnungen und Pläne für das Bauprojekt. Wir zeichnen in der CAD-Software die Pläne, nach denen die Handwerker auf der Baustelle bauen. Kleinere Arbeiten, wie Pläne plotten und falten, gehören aber natürlich auch zu meinem Arbeitsalltag. Im Zuge meiner Ausbildung absolviere ich auch 20 Baustellenbesuche. Es macht Spaß, hierdurch die Projekte unseres Büros kennenzulernen und zu sehen, was aus den gezeichneten Plänen letztendlich entstanden ist. Außerdem absolvieren wir Azubis auch Praktika bei Handwerks- oder Ingenieurbetrieben. Dieser Einblick in die Praxis ist ebenfalls sehr wertvoll.

Was ist das Besondere an der internen Ausbildung bei Ihnen im Eisbärhaus?

Um uns den Einstieg in das Unternehmen zu erleichtern, werden seit mehreren Jahren immer drei Auszubildende pro Ausbildungsjahr eingestellt. Mit einer „Azubi-Rallye“ in der ersten Ausbildungswoche erkunden sie gemeinsam die Stadt Kirchheim. Außerdem besuchen sie mit einer Checkliste verschiedene Stationen unseres Büros. Durch diese Einführung werden die Auszubildenden möglichst schnell in die bestehende Mannschaft integriert. Außerdem steht jedem Auszubildenden ab dem ersten Arbeitstag ein persönlicher Pate bzw. eine persönliche Patin zur Seite. Unsere Paten sind während der gesamten Ausbildung Ansprechpartner für alle Belange.

Lust auf eine Ausbildung zur Bauzeichner*in oder zur Kauffrau für Büromanagement in unserem Büro? Sende Deine Bewerbung an „neueMitspieler@bankwitz.de“. Wir freuen uns!

Die Unternehmen im ­Eisbärhaus stellen sich vor

Nach der Fertigstellung der Erweiterung um Bauteil C besteht das Eisbärhaus nun aus insgesamt drei Bauteilen. In den bestehenden Bauteilen A+B lassen sich insgesamt je drei Gewerbe- und Wohneinheiten finden. Im Friseursalon my-cut bietet das Team um Petra Werthschütz seinen Kunden eine professionelle Beratung in entspannter Atmosphäre an. Durch stetige Fort- und Weiterbildungen wird jeder Kunde durch ein typgerechtes Styling in Szene gesetzt. Im 1. Obergeschoss des Bestandsgebäudes befindet sich die Steuerkanzlei Hitzer & Hitzer. Das Leistungsspektrum des Unternehmens umfasst neben der geschäftlichen auch die private Steuerberatung. Dabei stellt sich die Steuerkanzlei flexibel auf die Bedürfnisse seiner Mandanten ein und sucht proaktiv nach neuen Wegen und Lösungen.

Im neu errichteten Bauteil C ist neben zwei Wohnungen auch eine Kindertagespflege untergebracht, die gemeinsam mit dem Tageselternverein Kreis Esslingen e.V. betrieben wird. In der Tagespflege in anderen geeigneten Räumen, kurz TiagR, werden die Kinder von ein bis drei Jahren von einer qualifizierten Tagesmutter und Erzieherin alltagsnah in einer kleinen Gruppe von maximal fünf Kindern betreut. Bei den „Eisbären“ entwickeln sich die Kleinsten durch eine bedürfnisorientierte Betreuung individuell in ihrem eigenen Rahmen und werden gefördert. Interessierte wenden sich bitte direkt an die Tagesmutter Sabrina Schmunk: eisbaeren.tiagr@gmail.com.

Im Mai 2020 zog die AVATEAM IT-SYSTEMHAUS GmbH in die Gewerbeflächen im Erd- und 1. Obergeschoss des Bauteils C ein. Mit dem Einzug hat das ursprünglich aus Notzingen stammende IT-Systemhaus einen großen Schritt in seiner Firmenentwicklung gemacht. Für den Anbieter von IT-Infrastrukturlösungen für klein- und mittelständische Unternehmen ist das Eisbärhaus mit seinen ökologischen und architektonischen Grundgedanken ein ideales Aushängeschild für die eigene Idee von funktionaler und zeitgemäßer IT - modern, innovativ, energieeffizient. Kunden von AVATEAM entscheiden sich für eine IT-Infrastrukturidee, die anhand anerkannter IT-Standards entwickelt, betreut und stetig weiterentwickelt wird. Dies ermöglicht eine stabile, sichere und flexible IT-Umgebung, die trotz hoher Standardisierung durch ihr modulares Konzept die Individualität des einzelnen Kunden und dessen Anforderungen an die IT nicht einschränkt. Das Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern moderne, ergonomische Arbeitsplätze in einem besonderen, einzigartigen Gebäude, betriebliche Altersvorsorge, Jobrad-Leasing, Mitarbeiterdusche und vieles mehr. Der Innenhof des Eisbärhauses mit Kneipp-Becken, Sitzecke, Slackline, Schaukel und Albliege zählt ebenso zur nutzbaren Arbeitsumgebung wie die firmeneigene Terrasse oder der moderne Besprechungsraum mit höhenverstellbarem Konferenztisch. Aus Sicht des Firmeninhabers Stefan Kotzab ist eine moderne Arbeitsumgebung mit der Möglichkeit zum Luftholen und kurzzeitigen Entspannen in der heutigen Arbeitswelt eine wichtige Komponente für motivierte Mitarbeiter und trägt somit entscheidend zum Unternehmenserfolg bei.

Das Generalplanungs- und Architekturbüro Bankwitz beraten planen bauen besteht seit 50 Jahren in zweiter Generation. Insgesamt sind fast 60 langjährige qualifizierte Mitspielerinnen und Mitspieler im Büro fest angestellt. Das Unternehmen ist in den Geschäftsbereichen „Industrie- und Gewerbebau“, „Öffentliche und Sonderbauten“ und „Wohnbau“ tätig. Die Themen energetisch-optimiertes, ökologisches und nachhaltiges Bauen liegen dem Büro dabei besonders am Herzen. In diesen Bereichen ist es seit vielen Jahren sehr aktiv tätig, baut sein Wissen kontinuierlich weiter aus und verfügt über umfassende eigene Erfahrung in den verschiedensten Bereichen des Hochbaus. Viele der Projekte werden in Holz- oder Holz-Hybrid-Bauweise geplant und errichtet. Die Bürowelt der Bankwitz beraten planen bauen GmbH erstreckt sich über alle drei Bauteile des Eisbärhaus. Für das Unternehmen ist klar, dass ein modernes, attraktives Arbeitsumfeld heute eine wichtige Rolle spielt. Daher gibt es auf über 1000 Quadrtametern neben festen Arbeitsplätzen auch eine Vielzahl weiterer flexibler Arbeitsmöglichkeiten. So kann der Arbeitsort je nach Aufgabe passend gewählt werden. Entsprechend gibt es Bildschirm-Einzelarbeitsplätze, verglaste Besprechungszimmer unterschiedlicher Größe und kleinere, abgegrenzte „Zellen“ für Telefongespräche. Außerdem kann in Lounge-Atmosphäre sowie im Freien gearbeitet werden. Durch dieses innovative Konzept werden eine direkte Kommunikation untereinander gefördert und die Voraussetzungen für neue Formen der Zusammenarbeit geschaffen.

Tag der offenen Tür im Eisbärhaus

Am Rand der Kirchheimer Altstadt wurde mit dem Eisbärhaus ein Gebäude errichtet, das neue Maßstäbe im Bereich des nachhaltigen Bauens setzt. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde 2008 bezogen (Bauteile A+B) und im Jahr 2020 durch den Bauteil C erweitert. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat das Projekt hierfür nicht nur mit zwei Zertifikaten in Platin bedacht, sondern ihm auch die höchste Bewertung bescheinigt, die bisher weltweit in einem Zertifizierungsverfahren der Gesellschaft erreicht worden ist. Das Eisbärhaus ist somit das derzeit nachhaltigste Gebäude der Welt.

Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg ist es am Freitag, 17. September 2021, möglich, das gesamte Eisbärhaus zu besichtigen und sich über das Gebäude und die dort ansässigen Unternehmen zu informieren. Neben einem Kinderprogramm mit Malwettbewerb und Hüpfburg wird auch ein Gewinnspiel veranstaltet. Für das leibliche Wohl sorgt ein Food Truck vor dem Haus.

14.00 Uhr: Beginn der Veranstaltung

15.15 Uhr: Offizielle Begrüßung und Grußworte von Dr. Pascal Bader, Oberbürgermeister der Stadt Kirchheim unter Teck; Andreas Schwarz, MdL; Andrea Lindlohr, MdL und Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg

15.35 Uhr: Übergabe Platin-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) durch Johannes Kreißig, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

ab 17 Uhr: Live-Musik mit Werner Dannemann und Jürgen „Wisch“ Wursche

ab 19 Uhr werden die beiden Musiker von verschiedenen Freunden unterstützt.

Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Bestimmungen der Corona-Verordnung Baden-Württemberg.

Mitspielerin Christina Schmitt an einem der modernen und flexiblen Arbeitsplätze.
Mitspielerin Christina Schmitt an einem der modernen und flexiblen Arbeitsplätze.
Besprechungen bei Bankwitz finden in sogenannten Holzkisten statt.Bild: Matthias Bankwitz und Christina Schmitt
Besprechungen bei Bankwitz finden in sogenannten Holzkisten statt.Bild: Matthias Bankwitz und Christina Schmitt