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Interessantes rund um den Tunnel

Links fährt künftig der ICE, rechts zweigt die Röhre für den Güterverkehr ab.
Links fährt künftig der ICE, rechts zweigt die Röhre für den Güterverkehr ab.

Die Magistrale Paris-Budapest/Bratislava führt mit der ICE-Neubaustrecke Wendlingen-Ulm direkt an Kirchheim vorbei. Neue Drehscheibe wird Stuttgart sein, damit sollen die Fahrzeiten deutlich reduziert werden. Durch weniger Umstiege in Stuttgart erhöht sich der Komfort für die Bahnkunden und das Nadelöhr Geislinger Steige ist irgendwann Vergangenheit.

Wendlinger Kurve: Aus einer Kurve wurden mitten in der Bauphase nach intensiven Diskussionen zwei - zu der Kleinen kam die Große Wendlinger Kurve dazu. Damit wird der zweigleisige Ausbau realisiert und die Kommunen der Regionen Stuttgart sowie Neckaralb an die Neubaustrecke angebunden.

Auf der Alb wurde auch recht kurzfristig eine Optimierung realisiert: der Regionalbahnhof Merklingen. Das ist der Initiative des Laichinger Bürgermeisters zu verdanken der weitere Mitstreiter fand. Es bildete sich ein Bündnis der Gemeinden Heroldstatt, Laichingen, Merklingen, Nellingen, Westerheim und Berghülen. „Das war ein ziemlich guter Schachzug und bietet großes Entwicklungspotenzial für die Kommunen“, ist Sebastian Heinel überzeugt.

Auf der betonierten Trasse lassen sich nicht nur hohe Geschwindigkeiten fahren, sie „erträgt“ auch viel Verkehr. Die neue Technik soll ohne große Reparaturen 60 bis 80 Jahre halten. Es werden 120 Meter lange Schienen verlegt - und eine Million Meter Kabel. „Das ist eine große Herausforderungen und hochkomplex“, sagt Sebastian Heinel.

Kurioses hat er am Rande auch zu berichten. Eines der vielen Kabel wird aus einem Kerosin-Abfallprodukt hergestellt. „Weil wegen der Corona-Krise viel weniger Flugzeuge unterwegs waren, wurde dieses Wegwerfprodukt zur Mangelwaren, die Kosten haben sich vervielfacht.“

Die Heilige Barbara gehört zu jeder Tunnelbaustelle, eine Figur hängt über dem Tunnelportal in Wendlingen. Sie soll die Mineure bei ihrer Arbeit im Berg schützen. Es gibt auch einen Betriebsseelsorger, den katholischen Diakon Peter Maile. „Er ist sehr beliebt bei den Männern, die lange Zeit fernab von ihren Familien in den Container­dörfern leben müssen. Er ist schon ein paar Mal nach Slowenien geflogen, um Kinder zu taufen“, verrät Heinel. ih