Kreis. Die S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen wird sich weiter verzögern. Bis voraussichtlich 2027 werden keine Bahnen über Sielmingen in die Fildergemeinde rollen. Dem von einigen Bürgermeistern angedachten Ringschluss ins Neckartal hat das Verkehrswissenschaftliche Institut der Universität Stuttgart mangelnde Wirtschaftlichkeit bescheinigt. Dennoch gibt es eine Alternative. Der Stuttgart-Kirchheim-Express, kurz: „StuKiX“, der in 16 Minuten vom Flughafen bis nach Kirchheim fahren könnte. Zu diesem Vorhaben sind die Meinungen jedoch geteilt.
Dass der Ringschluss wohl nicht kommen wird, das bedauern die Bürgermeister im Neckartal und der Kirchheimer Landtagsabgeordnete der Grünen, Andreas Schwarz. Im Schulterschluss hatten sie sich für diese Variante stark gemacht. Deshalb wollen sie nicht lockerlassen und nochmals nachhaken, weshalb sich diese Variante nicht rechnen soll.
Indes sorgt die neuerliche Verzögerung bei der S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen für Ärger. „Was die S-Bahn-Verlängerung nach Neuhausen angeht, bin ich sehr ernüchtert. Es ist wichtig, dass man diese Strecke jetzt zügig einweihen kann“, sagt Schwarz. Denn die Verlängerung ergibt aus seiner Sicht Sinn: Damit könne man Neuhausen und Filderstadt-Sielmingen ans Schienennetz anbinden. „Etwas enttäuscht war ich, als das Verkehrswissenschaftliche Institut die Verlängerung über Neuhausen hinaus als wirtschaftlich schwierig eingestuft hat“, sagt der Grünen-Fraktionschef im Landtag. Das wolle er auch noch mit den Wissenschaftlern besprechen und sich die Gründe darlegen lassen: „Da besteht für mich noch Klärungsbedarf.“ Im Stuttgart-Kirchheim-Express, kurz: „StuKiX“, sieht der Landtagsabgeordnete allerdings eine Chance. Dieser würde vom Hauptbahnhof mit einem Halt am Flughafen auf die Neubaustrecke nach Wendlingen über Ötlingen bis Kirchheim fahren.
Diese Verbindung wird von den Verkehrswissenschaftlern als wirtschaftlich angesehen. Die Verbindung soll im Wesentlichen auf der Schnellbahnstrecke Stuttgart-Ulm verkehren. „Das ist in meinen Augen eine verfolgenswerte Option“, ist Schwarz überzeugt. Die Pläne für den „StuKiX“ basieren zunächst auf einer Untersuchung des Verkehrswissenschaftlichen Instituts. Allerdings sei im Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung festgehalten, dass der Stuttgarter Hauptbahnhof und eine Filderspange mit einer Anbindung von Kirchheim verknüpft werden soll.
Zusätzlicher S-Bahn-Halt
„Grundsätzlich offen“ ist Wendlingens Bürgermeister Steffen Weigel für die Variante einer direkten Verbindung zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Kirchheim. Für seine Stadt würde dann der lange gehegte Wunsch eines zusätzlichen S-Bahn-Halts „Im Speck“ in Erfüllung gehen. Das sieht Weigel allerdings in Verbindung mit dem „StuKiX“ differenziert: „Dann würden wir einen zusätzlichen Park-and-Ride-Platz „Im Speck“ brauchen, damit die Pendler auf diese Verbindung umsteigen können.“ Der Verwaltungschef hat Zweifel, wie sich dies im Umfeld des neuen Halts realisieren ließe.
Der Wendlinger Bürgermeister hofft deshalb darauf, dass sich doch noch eine Möglichkeit finden lässt, den S-Bahn-Ringschluss von den Fildern ins Neckartal zu realisieren. Gemeinsam mit den anderen Bürgermeistern, die sich ebenfalls für die Verbindung engagieren, will Weigel erneut die unterschiedlichen Optionen abwägen. Ihm ist langfristig auch wichtig, die S-Bahn-Strecke aus dem Wendlinger Stadtgebiet heraus zu bekommen: „Das ist eine große Belastung für die Anwohner.“ Elisabeth Maier