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Kein Grund für Jubel

Zur Berichterstattung über die Ehe für alle

Nun ist es also so weit: Der Begriff „Ehe“ wurde von seinem über jahrhundertelang anscheinend falschen Verständnis befreit. In einer bespiellosen Hauruck-Aktion beschloss am letzten Tag vor der Sommerpause der Deutsche Bundestag die „Ehe für alle“. Viele bejubeln diesen Beschluss als überfällig und als einen Ausdruck einer toleranten Gesellschaft. Doch meiner Meinung nach ist es tragisch, dass unsere Politiker und auch viele andere Menschen Toleranz mit Gleichmacherei verwechseln.

Ich will nicht bestreiten, dass auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften Verantwortung übernommen wird. Und doch sind diese Partnerschaften nicht dasselbe wie die Partnerschaft zwischen Mann und Frau. Für diese Polarität der Geschlechter, aus der potenziell Kinder hervorgehen, ist der Begriff „Ehe“ definiert. So steht es in unserem Grundgesetz (Artikel 6), und so sieht es auch Gott, der die Ehe als lebenslangen Bund zwischen Mann und Frau gestiftet hat - nachzulesen in der Bibel in 1. Mose 1,27 und 28 sowie 2,24. Es steht außer Frage: Wir leben in einem freien Land, und jeder kann für sich entscheiden, wie er leben möchte. Aber eine Gleichstellung von etwas einzufordern, was eben nicht gleich ist, ist der Ausdruck einer missverstandenen Toleranz.

Günter Öhrlich, Kirchheim