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Keine Rücksicht bei Strahlung

Zum Artikel „Erholung im Funkloch“ vom 28. April

Südwestpresse und Teckbote überzeugen in letzter Zeit mit wirklich lesenswerten Beiträgen: Antje Berg zu den Grundrechten in einer „Coronoia“, Hajo Schumacher mit seiner Kolumne „Netz- entdecker“, und jetzt Petra Walheim zum Thema Mobilfunk. Insbesondere Walheims Beitrag ist kritischer, und sehr mutiger, Journalismus, den man sich wünscht.

Auf Menschen, die auf Mobilfunk einschließlich 5G und künftigen „Smart cities“ gesundheitlich reagieren, wird keine Rücksicht genommen. Dabei gibt es einen „Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte“. Wo sollen diese Menschen leben oder gesund werden, wie teilhaben? Wie oft sollen sie umziehen? Sie brauchen die „Funklöcher“ verlässlich. Außer Befindlichkeitsstörungen und neurologischen Erkrankungen hat elektromagnetische Strahlung aber noch viel mehr Potenzial. Das ahnen vielleicht diejenigen, die nahe Mobilfunksendeanlagen wohnen. Diese Anlagen werden ständig ausgebaut, und die Industrie rühmt sich schamlos, Wohnungen besser zu „versorgen“, stärker zu verstrahlen.

Schwache elektromagnetische Strahlung kann die so wichtigen Kalzium-Kanäle in den Zellmembranen öffnen und so Lebensprozesse stören. Das weiß man eigentlich seit mindestens 1992 aus einem Forschungsbericht der Deutschen Bundespost (Kleinheubacher Berichte 35). Da die Arbeiten in Deutsch verfasst wurden, werden sie heute meist ignoriert. Ähnliche Auswirkungen werden für die Melatonin-Synthese und die Vitamin-D-Aufnahme angenommen.

Interessant ist, dass Coronaviren durch die Öffnung von Kalzium-Kanälen sehr profitieren und entsprechende Blocker sich als hilfreich erweisen (Bai et al. 2020, Virology 539: 38-48).

Wenn Luftverschmutzung eine Rolle spielen kann bezüglich Corona, warum dann nicht die künstliche, elektromagnetische Luftverschmutzung durch Mobilfunk?!

Dr. Niels Böhling, Kirchheim