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Kirchheim maskiert sich

Zum Artikel „Maskentragen ist das Gebot der Stunde“ vom 18. April

Seit Wochen geh‘n wir einkaufen, ohne dass die Situation außer Kontrolle gerät. Ganz im Gegenteil. Kontakteinschränkungen, Distanzgebot, die Aufforderung zu vermehrter Hygiene zeigen deutliche Erfolge. Die Verdoppelungsrate wurde um mehr als das Zehnfache abgeschwächt. Die Mortalitätsrate liegt bei circa einem Prozent. Zu Beginn der Pandemie hätten sich Politiker und Experten für diese Zahlen noch kräftig feiern lassen.

Am Anfang der Mundschutz-Diskussion wurde sprachlich noch unterschieden zwischen den verschiedenen Maskenarten. Nun spricht man nur noch von Masken im Allgemeinen und erzeugt damit eine gefährliche Illusion von Schutz. Dass jetzt sogar das Tragen von Baumwollmasken, Tüchern und Schals verpflichtend ist, zeugt von grenzenloser Ahnungslosigkeit. Professor Drosten spricht von „höflicher Geste“, und wenn man ein gutes Gefühl habe, könne man das ja machen. Er sagt aber auch, „dass es keine wissenschaftlichen Daten für die Wirkung einfacher chirurgischer Masken und sogenannter FFP2-Schutzmasken gebe“. Alles schon vergessen?

Warum Restriktionen verschärfen, anstatt abzuwarten? Es hat doch gut funktioniert. Warum nicht übernehmen, was sich bewährt hat?

Warum wurde der Wochenmarkt nicht von Beginn an untersagt? Es war schnell klar, dass das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann. Woanders war man konsequenter.

Laut Oberbürgermeister Bader ist der Markt sozialer Treffpunkt - Kneipen, Biergärten, Spielplätze, Freizeiteinrichtungen gehören auch dazu.

Kirchheims Innenstadt - ab sofort ein einziges unvernünftiges Menschenmeer?

Soziale Kontrolle - anschwärzen, verpetzen, anzeigen? Denunzieren gehört auch in diese Wortgruppe. Bedenklich, wenn ein Oberbürgermeister dazu aufruft.

Für all das habe ich nur zwei Worte - panischer Aktionismus!

Jürgen Wannenwetsch, Kirchheim