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Kommandant kritisiert Katastrophenschutz

Hochwasser Elf Feuerwehrleute aus Hülben und Erkenbrechtsweiler halfen im Ahrtal.

Erkenbrechtsweiler. Die Bilder der Zerstörung aus dem Ahrtal sorgten bundesweit für eine große Solidarität. Auch elf Mitgleider der Freiwilligen Feuerwehren aus Erkenbrechtsweiler und Hülben hatten sich auf den Weg ins Ahrtal gemacht. Eingefädelt hatte den Einsatz Erkenbrechtsweilers Feuerwehrkommandant Uwe Laderer. Er hatte sich ans rheinland-pfälzische Innenministerium gewandt, um Hilfe anzubieten. Die verwie s ihn auf die Internetseite fluthilfe.rlp.de, wo Hilfsgesuche stehen.

Die Aufgaben an verschiedenen Einsatzorten waren somit schon vorher klar: Ffür den Rettungsdienst eine Wache des DRK auspumpen, wo die Kellerräume vollgelaufen waren, Estriche entfernen und Putz abklopfen, oder auch Räume vom Schlamm befreien und ausräumen.“ Um niemanden vor Ort zur Last zu fallen, hatte man vorher auch die Schlafmöglichkeit geregelt: Vom Hülbener WK-Bau hatten die Helfer ein großes Wohnmobil mit genügend Platz bekommen. „Wir werden vor Ort also auch keine Notunterkünfte benötigen.“

Außerdem nahmen sie zahlreiche Sachspenden mit, die vor Ort verteilt wurden: Hygieneartikel, aber auch Kühlschränke, einen Herd und eine Waschmaschine. Einer der Mitreisenden ist zudem gelernter Heizungsbauer: für ihn gibt es bereits anfragen, um zu prüfen, ob einzelne Heizungsanlagen vor Ort noch zu retten seien.

Die Hilfsbereitschaft unter den Feuerwehrleuten war groß. Umso mehr wundert sich der Erkenbrechtsweiler Feuerwehrkommandant, dass es keine Anfragen gab. „Von offizieller Seite wurde im Landkreis Esslingen nicht abgefragt, wo es bei den Feuerwehren Helfer gäbe“, kritisiert Laderer.

Eingesetzt wurden bis dato in der Überlandhilfe vor allem sogenannte Hochwasserzüge, die generalstabsmäßig geplant aus den Landkreisen über die Regierungspräsidien und die Innenministerien angefordert werden können. Den Katastrophenschutz kritisiert Laderer derweil als „undurchsichtig“. Über die Medien würde oft kommuniziert, dass freiwillige Helfer vor Ort mehr belasten als nutzen würden. Von den Betroffenen hat der Feuerwehrkommandant anderes gehört. „An den Wochenenden gibt es leider auch viele Katastrophentouristen, aber auch viele Helfer. Unter der Woche wird es aber wohl mitunter dünn.“ Es fehle weiterhin an Strukturen, sagt Laderer. Anders könne er sich nicht erklären, weshalb er für seine Mannschaft in kürztester Zeit so viele Hilferufe erhalten hat. Alexander Thomys