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Konditionswunder sorgt für Klarheit

Fußball-Bezirksliga Der VfL Kirchheim gewinnt nach einem intensiven Spiel gegen die SGEH. Mit dem Sprung auf Platz eins klappt es jedoch nicht. Nicht vom Fleck kommt der TSV Weilheim als Tabellenletzter. Von Reimund Elbe

Durchsetzungsstarker Matchwinner für den VfL: Salih Egrlic (links), hier im Duell mit Hakan Demir.
Durchsetzungsstarker Matchwinner für den VfL: Salih Egrlic (links), hier im Duell mit Hakan Demir.

Goldener Oktober für den VfL Kirchheim? Könnte schon so kommen. Bei Kaiserwetter und Temperaturen um 15 Grad sorgten die Teckstädter zumindest nach dem 4:1 in Rechberghausen per 3:1 über die SGEH für weiteren Nachschub auf dem Punktekonto. Die knapp 300 Besucher, darunter eine rund 100 Personen umfassende Delegation aus SGEH-Fans, sah gestern Nachmittag laut Kirchheims Fußball-Abteilungsleiter Marc Butenuth eine „heiße Partie“ mit vielen robust geführten Zweikämpfen, einige Nickligkeiten, aber den um einen Tick besseren VfL.

„Der Kirchheimer Sieg geht in Ordnung“, ordnete SGEH-Kapitän Markus Kronewitter folglich das Resultat ein. Gegen Ende hätte seinem Team etwas die Kraft gefehlt. Topfit bis zum Schluss zeigte sich dagegen Kirchheims Angreifer Salih Egrlic. Zwei Treffer in den letzten zehn Spielminuten sorgten für Klarheit an der Jesinger Allee. „Mit dem 3:1 hat er kurz vor Schluss den Deckel draufgemacht“, blickte Butenuth erfreut auf die Schlussphase der Partie zurück. Egrlic habe sich sowieso „die Lunge aus dem Leib gelaufen“. Lokalkampfverlierer Kronewitter nahm die Niederlage ohne Groll hin. „Auch wenn wir erstmals in dieser Runde verloren haben, spielen wir weiter eine gute Saison“, so der Spielführer, kommende Woche gegen den TV Nellingen solle das Zählersammeln weitergehen.

Mit dem Sprung an die Spitze wurde es für den VfL Kirchheim allerdings nichts. Die Eislinger spielten nicht mit, ließen dem TSV Jesingen mehr oder minder keine Chance. „Genau genommen hatte unser Gegner eine Torgelegenheit, mehr nicht“, resümierte FC-Sprecher Thomas Rupp nach einem für die Gastgeber weitgehend stressfreien Spielverlauf. Zu einem immer wichtigeren Akteur entwickelt sich Dominik Cseri. „Vor dem Tor hocheffizient“, lobt Rupp den Neuzugang vom VfL Kirchheim. Zwischenbilanz für den Torjäger: Acht Treffer. Die Eislinger verteidigten die Spitzenposition mit einem Zähler Luft vor dem VfL Kirchheim.

Serour macht den Unterschied

Tarik Serour gehört zu den Lichtgestalten in der Fußball-Bezirksliga. Nicht wenige sagen, diese Spielklasse liege für den 30-Jährigen ein bis zwei Stufen unter dessen fußballerischen Möglichkeiten. In Neidlingen schlug der ehemalige Göppinger Oberliga­akteur gestern wieder zu, schoss Saisontreffer Nummer zwölf und 13. „Wenn sich Tarik dem Strafraum nähert, wird es ungemütlich“, stellte Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle nach der 1:3-Heimniederlage gegen JC Donzdorf zerknirscht fest. Dass Kölle selbst das zweite Saisontor zum zwischenzeitlichen 1:0 markierte, reichte auf Strecke nicht. „Mir selbst gibt der zweite Saisontreffer zwar wieder mehr Selbstvertrauen als Stürmer, aber leider haben wir keinen Punkt geholt“, resümierte Kölle. Kurios: Auch seinen anderen Liga-Treffer schoss Kölle gegen einen Donzdorfer Klub - beim 4:4 am ersten Spieltag im Lauterstadion.

Morisco siegt beim Wiedersehen

Am 31. August 2003 standen sie gemeinsam im Dress des VfL Kirchheim in der ersten Runde des DFB-Pokals, erlebten die respektable Vorstellung beim 0:3 gegen Hannover 96. Gestern waren Oliver Klingler und Fabio Morisco Konkurrenten, mit einem lachenden Plochinger Coach beim Schlusspfiff. „Es läuft nicht nur gut, sondern sehr gut bei uns“, kommentierte der frühere VfL-Torjäger augenzwinkernd das bisherige Abschneiden des Pfostenberg-Teams. Die Weilheimer zeigten im Vergleich zum 1:9-Debakel in Esslingen immerhin eine stabilere Vorstellung. Patrick Warth (2) und Sebastian Munz regelten allerdings bis zur 64. Minute die Angelegenheit im Plochinger Sinne.

Für eine ganz besondere Geschichte sorgt beim FVP Thorsten Schöllkopf. Über ein Jahrzehnt kickte er einst für den VfL Kirchheim, in Plochingen sollte er ursprünglich den Co-Trainer geben. „Mittlerweile hat er sich aber als Stammspieler entpuppt“, sagt Morisco schmunzelnd - Schöllkopf wird Ende Oktober 41.

Moriscos Treffen mit seinem ehemaligen DFB-Pokal-Spezl Klingler endete mit einem Trost des Jüngeren. „Ich habe Oliver alles Gute für die weitere Saison gewünscht“, berichtet Morisco. Zu gemeinsamen VfL-Zeiten habe ihn Klingler auch immer wieder aufgebaut, wenn es bei ihm nicht rund gelaufen sei. Daran habe er sich jetzt erinnert.