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Landesligisten starten in die Saison

Volleyball Während die Frauen des TTV Dettingen krasser Außenseiter sind, setzt sich die „Erste“ der SG Volley Neckar-Teck ein hohes Ziel. Von Reimund Elbe

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Bereit für den Aufschlag: Die Volleyballerinnen des TTV Dettingen starten am Wochenende ebenso in die Landesligarunde wie ihre männlichen Kollegen von der SG Volley-Neckar-Teck. Foto: Markus Brändli

Niederschmetternde Nachrichten hat die Volleyballszene in den vergangenen eineinhalb Jahren zuhauf hinnehmen müssen. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten sehnen sich die Landesligateams aus der Teckregion nach Normalität und Kontinuität, der kommende Aufschlag soll einer von Dauer sein.

Für die Frauen des TTV Dettingen beginnt der Spaß am Samstag mit einem Auswärtstrip nach Tübingen-Pfrondorf. Manuela Stief gibt dabei die Realistin. „Ein Abenteuer“, sei der Landesligastart, sagt die Trainerin, die im vergangenen Sommer eine völlig neue Situation vorfand. Nach dem abrupten Viertliga-Rückzug des TTV übernahm damals die Dettinger „Zweite“ als A-Klassist das Startrecht für die zwei Stufen höher angesiedelte Landesliga.

Der Kurzauftritt in der vergangenen Saison bis zum Abbruch mit null Punkten und 0:9 Sätzen aus drei Partien könnte ein Vorgeschmack auf das sein, was den Dettingerinnen womöglich in den folgenden Wochen und Monaten blüht - jede Menge schwierige Jobs. Der guten Laune tuts keinen Abbruch: „Bei uns überwiegt die Freude, denn alle sind gespannt auf das, was auf uns zukommt“, sagt Manuela Stief.

Morgen um 15 Uhr beginnt in der Pfrondorfer Schönbuchhalle das Experiment. „Über den Sommer konnte das Team auf dem Beachvolleyballfeld am Dettinger Hallenbad trainieren, das war wichtig“, blickt TTV-Abteilungsleiterin Clarissa Preuß auf eine von vielen Restriktionen und wenigen Lockerungen geprägte Zeit zurück. Der Kader umfasst ein Dutzend Spielerinnen. Externe Neuzugänge? Keine. Allerdings könnte alsbald wieder Anika Herdtle, neben Clarissa Preuß einzig aus dem ehemaligen Regionalliga-Kader Übriggebliebene, zur Option werden. „Unsere Jugendleiterin ist Mutter geworden“, sagt Übungsleiterin Stief, die in die sechste Saison im Traineramt geht. Falls es Herdtle „zeitlich hinbekomme“, werde sie wieder einsteigen.

Auf die Dettingerinnen wartet nahezu dieselbe Konkurrenz wie in der Abbruchrunde. Erneut der Landesliga Süd zugeordnet, fällt allerdings der Lokalkampf mit dem SC Weiler ob der Fils (in die Nordgruppe einsortiert) weg. Der VC Baustetten (Oberliga-Rückzug) kommt hinzu. Sollte es mit dem Klassenverbleib für den TTV Dettingen nicht hinhauen, fiele das Team weich in die Bezirksliga - und damit eine Stufe höher als 2019/2020 in der A-Klasse.

Aufstieg soll her

Es gibt schönere Schlusspointen: Als die vergangene Landesligarunde der Herren abgebrochen wurde, stand die SG Volley Neckar-Teck auf Tabellenplatz eins. Nicht gerade sexy, wenn damit kein Aufstieg verbunden ist. Den möchte die SG in dieser Saison nachholen. „Die Oberliga-Rückkehr bleibt unser Ziel“, sagt Trainer Steven Simon. Beim Vorbereitungsturnier in Fellbach vor wenigen Tagen setzte das Team bereits ein Aufrufzeichen. Inmitten von Landes- und Oberligisten wurde die SG Zweite. „Wir haben regelrecht Selbstbewusstsein getankt“, ist Simon motiviert. Der 31-Jährige aus Vorpommern löste im Sommer 2020 Lyubka Rund auf der Trainerbankab, nutzte nach eigenen Angaben den Sport-Lockdown, um an Taktik und Spielideen zu feilen. Die Vorbereitung auf die neue Saison sei, entsprechend den Unwägbarkeiten und Einschränkungen, trotzdem „einigermaßen gut verlaufen“ - obwohl es zwei Schreckmomente gegeben habe: als ein Akteur ein Band überdehnte, ein anderer sich beim Heimwerken einen halben Daumen abschnitt. „Doch das fehlende Stück konnte wieder angenäht werden“, zeigt sich der Trainer erleichtert.

Am morgigen Samstag sind die Gegner dicke Freunde: Die SG Volley Neckar-Teck steigt, wie in der vergangenen Saison, gegen die eigene „Zweite“ in die Saison ein. Die SG Volley Neckar-Teck II setzt wie in der vergangenen Runde einzg und allein auf das Ziel Ligaverbleib. Im Kader von Trainer Andreas Ratzkowski tummeln sich wie gehabt viele Routiniers, die einfach noch Lust am Volleyballspielen verspüren - der Nichtabstieg wäre für sie fast wie eine Meisterschaft.