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Landwirtschaft: Chancen nutzen

Zum Artikel „Trecker tuckern von der Teck zum Brandenburger Tor“ am 3. Dezember

Die Landwirte machen mobil - darüber wurde im Teckbote ausführlich berichtet. Landwirte fühlen sich nicht wertgeschätzt, von der Politik durch Gesetze gegängelt und vom Naturschutz an den Pranger gestellt. Darüber kann jeder Landwirt wütend werden und seinen Unmut kundtun.

Tatsache ist aber auch, dass die Landwirte Opfer eines Systems sind, welches für die konventionelle Landwirtschaft lange funktioniert hat: Lebensmittel zu Billigpreisen zu produzieren, die ohne staatliche Subventionen nie hätten erzeugt werden können.

Nun ist es so, dass die aus der konventionellen Landwirtschaft resultierenden Probleme wie Nitratbelastung, Herbizidausbringung und Insektensterben zunehmend die Allgemeinheit betreffen und vom Verbraucher auch in der Teckregion hinterfragt werden. Aus dieser Haltung ist das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ entstanden, welches auf breite Ablehnung in der Landwirtschaft gestoßen ist. Dieser Unmut der Landwirte hat zur Aufstellung der „grünen Kreuze“ geführt.

Das Volksbegehren ist nun bis Ende Dezember auf Eis gelegt. Unsere Landesregierung hat ein Eckpunktepapier aufgelegt, in dem es ganz konkret darum geht, was in der Landwirtschaft an konkreten Punkten zum Artenschutz und so weiter umgesetzt werden kann. Es ist jetzt höchste Zeit, sich als Landwirt, vertreten von Landesbauernpräsident Joachim Rukwied, an praktikablen und umsetzbaren Lösungen zu beteiligen und sich auf den Weg zu machen. Es ist Zeit, die Chance, welche sich jetzt auftut, im Sinne aller zu nutzen.

In Zukunft muss gelten: Nicht was sich rechnet ist richtig, sondern was richtig ist, muss sich rechnen! Es ist Zeit, Brücken zu bauen zwischen biologischer und konventioneller Landwirtschaft, Politik, Umweltschutz und Verbrauchern. Dass es erfolgreiche Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft gibt, zeigen verschiedene ökologisch arbeitende Betriebe in der unmittelbaren Umgebung.

Eve Sigel, Weilheim