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„Legal Highs sind nicht legal“

Markus Lorenz
Markus Lorenz

Herr Lorenz, im Referat für Prävention des Polizeipräsidiums Reutlingen haben Sie Einblick in die Entwicklung des Drogenkonsums. Was hat sich verändert?

Markus Lorenz: Das Spektrum der Drogen, die im Umlauf sind, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ganz klar erweitert. Vor rund zwanzig bis dreißig Jahren spielte der Alkohol eine weitaus größere Rolle als Betäubungsmittel. Heute stellen wir zunehmend einen Mischkonsum verschiedener Substanzen fest.

Was sind „Legal Highs“?

Lorenz: Anders als der Name suggeriert, sind „Legal Highs“ keine legalen unbedenklichen Drogen. Es handelt sich dabei um psychoaktive Substanzen mit teilweise illegalen synthetischen Cannabinoiden, die zum Beispiel als Badesalz oder Kräutermischung über Onlineshops verkauft werden. Die Wirkung ist unberechenbar und der Reinheitsgrad der chemischen Bestandteile ist nicht sichergestellt. Alle diese verschiedenen Substanzen sollen einen entweder beruhigenden, angenehmen Rauschzustand herbeiführen oder aber stark belebend bis halluzinogen wirken. Sie können aber auch unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen.

Wie lange hält die jeweilige Wirkung dieser Drogen an?

Lorenz: Das lässt sich nicht kalkulieren. Fest steht, dass Personen, die unter dem Einfluss von „Legal Highs“, anderen Drogen oder Alkohol stehen, sich nicht hinters Lenkrad setzen dürfen.

Was raten sie jungen Leuten, die am Wochenende mit der Clique unterwegs sind?

Markus Lorenz: Wer beispielsweise nach dem Besuch einer Feier oder einer Disko auf eine Mitfahrangelegenheit angewiesen ist, sollte den Fahrer ganz gezielt danach fragen, ob er Alkohol oder irgendwelche Drogen konsumiert hat. Diese Frage muss geklärt werden, bevor man zu jemandem ins Auto steigt. Hat der Fahrer Alkohol getrunken oder Drogen eingenommen, ist es ratsam ein Taxi zu rufen, auf Bus oder Bahn auszuweichen oder die Eltern anzurufen. Drogen oder Alkohol haben am Steuer nichts verloren! Wer im berauschten Zustand hinterm Lenkrad sitzt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Gleichzeitig sollte sich jeder Fahrer bewusst machen, dass der Entzug der Fahrerlaubnis weitreichende Konsequenzen haben kann, die sich unter Umständen sogar negativ auf den Arbeitsplatz auswirken können.Daniela Haußmann