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Liebenswertes Kirchheim?

Zum Artikel „Wirte klagen über steigende Preise“ vom 19. April

Ich bin zwar kein Gastronom und kein Einzelhändler, sodass mich die ganze Sache eigentlich nicht betrifft, trotzdem bin ich der Meinung, dass diese Angelegenheit nicht unwidersprochen bleiben kann.

Bei der Verwaltung träumt man offensichtlich von einer Erhöhung von 20,7 Prozent auf zwei Schritte. Und das bei einer Inflationsrate, die gegen null tendiert. Wie ich gelesen habe, zahlen die Wirte jetzt schon zwischen 4 800 und 5 300 Euro. Hat man bei der Verwaltung eigentlich schon mal überlegt, wie viel Schnitzel mit Pommes ein Wirt verkaufen muss, bis er die jetzige Gebühr hereingewirtschaftet hat? Dann hat er noch keinen Cent verdient. Und dann noch ein Aufschlag von 20,7 Prozent.

Das kann eigentlich überhaupt nicht funktionieren. Den Wirten bliebe nur noch übrig, ihre Preise zu erhöhen. Dies würde letzten Endes wieder die Bürger treffen. So eine Schnapsidee kann eigentlich nur von Leuten kommen, die sich noch nie in ihrem Leben Sorgen um ihr Einkommen machen mussten, ich meine hier vor allem Beamte und Staatsdiener.

Wenn ich Wirt oder Einzelhändler wäre, würde ich meine Kollegen auffordern, eine Saison die Außenbewirtschaftung und die Außenstellflächen ausfallen zu lassen. Dann hätte die Stadt ein ordentliches Eigentor geschossen. Mir als Gast würde das überhaupt nichts ausmachen, denn wenn keine Außenbewirtschaftung da wäre, würde ich einfach ins Lokal gehen. Ganz abgesehen davon, dass das Image der Stadt darunter ordentlich leiden würde. Wie ich in der Zeitung gelesen habe, erheben viele Kommunen überhaupt keine Gebühren. Warum dann ausgerechnet in Kirchheim in solch eklatanter Höhe? Kirchheim verkauft sich doch als liebenswerte Stadt. Da passt doch irgendwie etwas nicht zusammen.

Werner Ehninger, Kirchheim