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Linker Antisemitismus

Zum Leserbrief „Frieden und Gerechtigkeit“ vom 12. Mai

Heinrich Brinker, Bundestagskandidat der Linken, welche laut Eigenaussage Rechtsnachfolgepartei der SED ist, fischt mit seinem Leserbrief am linken antisemitischen Rand, wobei es leider ein hohes Wählerpotenzial gibt. Ein paar Punkte davon möchte ich korrigieren. Was mit ehemaligen Soldaten und Reservisten der israelischen Armee gemeint ist, das ist klar: „Breaking the Silence“ nennt sich die Organisation, welche 300 000 Euro jährlich aus Europa erhält und unter erheblichem Druck steht, das gewünschte Ergebnis zu liefern. Bisher hielt sie ihre Quellen geheim, erst jetzt konnte die eigentlich wohlgesonnene TV-Sendung HaMakor zehn zufällig ausgewählte Zeugen befragen. Lediglich bei zwei stimmten die Vorwürfe. Zwei Zeugenaussagen erwiesen sich als rundweg falsch, zwei stimmten nur teilweise und enthielten Übertreibungen und irreführende Titel, und vier angebliche Vorfälle konnten überhaupt nicht verifiziert werden, obwohl HaMakor mit den Urhebern gesprochen hatte. Was Heinrich Brinker als Apartheid-Mauer bezeichnet, die ist nur an wenigen exponierten Stellen eine Mauer, sonst ein Zaun. Vor diesem Schutzzaun drangen zahlreiche Selbstmordattentäter nach Israel ein, aber dass Heinrich Brinker dies verurteilt, davon steht nichts in seinem Leserbrief.

Zuletzt noch zu Gaza. Es ist bezeichnend, dass Herr Brinker nur die abgesperrte Grenze zu Israel beklagt. Ägypten macht exakt das Gleiche und wurde von Herrn Brinker nicht kritisiert. Das zeigt doch, welchen Geistes Kind Herr Brinker ist.

Kritik an Israel ist legitim. Jedoch muss des Kritik unter Freunden sein, und nicht, wo nur ein plumpes Schwarz-Weiß-Bild gezeichnet wird, wo Palästinenser nur Opfer sind. Übrigens, vor dem letzte Gaza-Krieg flogen 1 600 Raketen und Mörsergranaten per annum Richtung Israel. Wo blieb da der Aufschrei der Linken?

Werner Sigel, Kirchheim