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Lokalkampf im Tal mit dem Angstgegner von der Alb

Fußball-Bezirksliga Mit dem TV Neidlingen und der SGEH begegnen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe.

Kirchheim. Während der Trainer des VfL Kirchheim gegen aufkommenden Angsthasen-Fußball seiner Jungs kämpft, steht beim TSV Weilheim wegen einer unglaublichen Verletzungsserie nicht mal mehr die Hälfte des 25-Mann-Kaders zur Verfügung. Und dann gibt es am sechsten Spieltag der Bezirksliga Neckar/Fils in Neidlingen noch ein Derby, bei dem keiner der Beteiligten von einem solchen spricht.

Obwohl der TV Neidlingen und die SGEH nur acht Kilometer Luftlinie voneinander entfernt zu Hause sind, ist nicht von einem Lokalkampf die Rede, wenn diese beiden Mannschaften aufeinandertreffen. „Da entsteht kein Derbyfieber“, winkt SG-Trainer Chris­tian Mirbauer ab. Sein Kollege Patrick Kölle nickt zustimmend und meint: „Charakteristische Derbys sind für uns Spiele gegen Weilheim oder Kirchheim.“

Derby hin oder her, spannend wird’s allemal zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Das Team aus dem Neidlinger Tal hat sieben Punkte aus fünf Spielen geholt, die Älbler sechs Zähler aus vier Spielen und sind dabei noch ungeschlagen. Mirbauers Einschätzung: „Neidlingen ist zu Hause leichter Favorit. Für uns wäre ein Punkt ein Erfolg, ein Dreier überragend.“ Die Statistik besagt allerdings das Gegenteil, weist die SGEH sogar als Angstgegner aus. Von den letzten sechs Punktspielen gegeneinander hat Neidlingen nur eins gewonnen, aber bei einem Remis viermal verloren!

Kölle kann alle seine jüngsten 6:1-Sieger von Rechberghausen aufbieten. Darunter Sturmspitze Pascal Hartmann, der in der Vorbereitung noch im rechten Mittelfeld zu Hause war. Seit er zum Torjäger umfunktioniert wurde, hat er schon fünfmal getroffen. Sein Pendant bei der SEHG ist Dennis Oswald - vier Spiele, vier Tore. „Trotzdem war die Chancenverwertung bisher unsere Schwäche“, sagt Mirbauer. „Dennis allein hätte noch drei, vier Tore mehr machen können.“

Verletzungspech und Rotsperre

Geht’s im Neidlinger Tal um den Anschluss ans erste Tabellendrittel, kämpft einen Katzensprung weiter der TSV Weilheim gegen den 1. FC Donzdorf um den ersten Dreier. Und das unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen. „Ein Wahnsinn!“, sagt Weilheims Co-Trainer Peter Kuch in Anbetracht der vielen ­Verletzungs-Ausfälle. Zu allem Übel fehlt auch noch Emre Yildirim nach Rotsperre aus dem letzten Spiel bei SPV Nürtingen. Oliver Klinger, seit Saisonbeginn TSV-Chefcoach, sagt mit erkennbar aufgesetztem Humor: „Vielleicht muss ich einen Torwart als Feldspieler einsetzen.“ Und weiter: „Das hätte ich mir hier komplett anders vorgestellt.“ Um sich dann selber Mut zu machen: „Wenn wir drei Punkte holen, sieht die Welt schon ganz anders aus.“ Die Donzdorfer haben fünf Zähler auf dem Konto und sind nicht zu unterschätzen, was der jüngste 4:1-Sieg gegen den FV Neuhausen gezeigt hat.

Vorwärts Faurndau heißt der Gegner des VfL Kirchheim - nach vorne spielen ist das Motto der Truppe von Armin Ohran. „Wir waren nicht mutig, nicht entschlossen genug“, erklärt der Trainer der Blauen die 0:1-Niederlage in Plochingen, die den Rückstand auf Tabellenführer 1. FC Eislingen auf vier Punkte anwachsen ließ. „Das müssen wir ändern. Es muss diesmal vorwärts gehen, aber kontrolliert, nicht zu wild.“ Seiner jungen Truppe fehlt zum zweiten Mal der an der Patellasehne verletzte Tim Sternemann als Stabilisator.

Jesingen hofft auf zweiten Dreier

Auch der TSV Jesingen will ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt beim 1:2 in Erkenbrechtsweiler. „Wir waren nicht aktiv genug. Wir haben uns selbst um den verdienten Lohn gebracht. Es war ein gebrauchter Tag“, meint Spielleiter Stefan Haußmann im Rückblick. Gegen den Tabellennachbarn FTSV Kuchen soll das ganz anders werden. Die Leistungen in den bisherigen Heimspielen machen Mut und schüren die Hoffnung auf den zweiten Dreier, vor allem der phänomenale 8:1-Kantersieg auf den Lehenäckern gegen Rechberghausen. Zumal der TSV nun in optimaler Besetzung antreten kann.Klaus Schlütter