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Lothars Kinder sind erwachsen geworden

Heidelandschaft im Nationalpark.Foto: Barbara Moser-Merkle
Heidelandschaft im Nationalpark.Foto: Barbara Moser-Merkle

Kirchheim. Bim Ehrenamtsausflug des Schwäbischen Albvereins hatten sich die Verantwortlichen unter Leitung von Dr. Dieter Klein, dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Kirchheim, ein spannendes Ziel ausgesucht. Die Fahrt ging in den Nationalpark Schwarzwald, dem lange geplanten und zum Teil umstrittenen Projekt der Landesregierung.

Patrick Stader, Ranger des Parks und zugleich Förster, begleitete die Gruppe und erläuterte an verschiedenen Stationen die Entstehung, das Konzept und die Bedeutung des Projekts, das nunmehr breite Zustimmung erfahre. Auf einer Fläche von etwa zehn Hektar erstreckt sich dieser Park und beinhaltet mehrere Zonen, in denen die Natur sich weitmöglichst selbst überlassen sein soll und nur behutsam eingegriffen werden darf. Das bietet vielversprechende Refugien für äußerst seltene und zum Teil vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. So konnten sich beispielsweise der Auerhahn, der Dreizehenspecht und auch Kreuzottern ihren Lebensraum zurückerorbern.

Die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit für die umliegenden Bereiche und Naturschutz im Park zu gewährleisten ist ein Anliegen der Betreiber. Deshalb werden in den Randbereichen Borkenkäferbefälle auch zeitnah und wirkungsvoll bekämpft, um die angrenzenden Nutzwälder nicht zu gefährden. Für die Tiere im Nationalpark hingegen bieten jedoch gerade auch diese Käfer willkommenes Futter. Ausgewiesene Wander-, Rad- und Reitwege erlauben es, die Naturschönheiten des Nationalparks zu erleben.

Die Wandergruppe machte Halt am Aussichtspunkt Wilder See, der einen Ausblick zur Kernzone des Parks gewährt. Der Weg führte weiter zum erst seit Juni 2021 für die Öffentlichkeit zugänglichen Nationalparkzentrum. Hier werden durch aufwändige Installationen mit modernster Technik die Lebensbereiche des Nationalparks vielschichtig beleuchtet.

Auf der Rückfahrt gab es einen weiteren Wanderstopp beim Lotharpfad, der im südlichen Teil des Nationalparks liegt und größtenteils über Holzbohlenwege bequem begehbar ist. Dieser Pfad verdeutlicht eindrücklich die Entwicklung der sich selbst überlassenen Natur, seit 1999 Orkan Lothar in diesem Gebiet wütete. Ein überaus artenreicher Bewuchs mit verschiedensten Baum- und Pflanzenarten lässt kaum noch erahnen, dass hier einmal durch den Orkan eine Schneise der Verwüstung geschlagen wurde. Hoch gewachsene Bäume bilden bereits wieder an vielen Stellen einen Schatten spendenden Wald und ließen die Wanderer über die Kraft der Natur staunen.bmm